Es ist nichts lustgers auf der Welt (1793)

Es ist nichts lustgers auf der Welt
Und auch nichts so geschwind
Als wir Husaren in dem Feld
Wenn wir in Schlachten sind
Wenns blitzt und kracht dem Donner gleich
Wir schießen rosenrot
Wenns Blut von unserm Körper fleußt
Sind wir couragevoll

Da heißt’s: Husaren insgesamt
Schlagt nur Pistolen an
ergreift den Säbel in der Hand
und gebet kein Pardon
Wenn ihr das Fransche nicht versteht
So haut auf ung’risch drein
und sprecht Bassateremtete

Wenn gleich manch treuer Kamerad
Muß bleiben in dem Feld
Husaren fragen nichts darnach
Sind all dazu bereit
Den Leib begräbt man in die Gruft
Der Ruhm bleibt auf der Welt
Die Seele schwingt sich durch die Luft
Ins blaue Himmelszelt

Text: Musik: Verfasser unbekannt. In der Pfälzer Armee entstanden – Fliegendes Blatt von ca. 1793 und mündlich überliefert
Musik: Die erste Melodie 1856 in Deutscher Liederhort I (1856, Nr. 183, „Volksweise aus Franken und Thüringen“, als „Pfeiferstückchen“ noch um 1900 in der preußischen Landwehr, diese Melodie in den ersten Takten mit Anklängen an „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ (1835) und „Bi-Ba-Butzemann“ (1808) —  eine zweite Melodie u.a.  1830 in Serig’s Volkslieder

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Es gibt nichts Schöneres auf der Welt“ ist ein Soldatenlied, das schon um 1800 bekannt war. Als „Husarenglaube“ steht der Text auch im ersten Band von  „Des Knaben Wunderhorn“, beginnend mit der Zeile „Es gibt nichts Lust´gers auf der Welt“. Seit den Einigungskriegen ab etwa 1866  und dem deutschen Kaiserreich sang man oft: „Es gibt nichts Schön’res auf der Welt“.

Erk und Böhme führen im dritten Band von Deutscher Liederhort unter den Nummern 1345 (Husarenlied, Melodie aus der Gegend von Göttingen um 1820), 1346 (Husarenglaube, Volksweise aus Thüringen und Franken) und 1348 (Soldatenglaube, Melodie aus Hessen und vom Rhein um 1880) drei verschiedene Melodien ( 2 x gerade Takt, 1 x 6/8tel)  an und wertet die Lieder als drei eigenständige Stücke, obwohl sie inhaltlich sehr verwandt sind. Unter dem gleichen Titel ist aber auch noch eine vierte Melodie ( 6/8tel )im Umlauf, auf die z. B. „Frisch auf frisch auf mit raschem Flug“ gesungen wurde.

Anmerkungen zu "Es ist nichts lustgers auf der Welt (1793)"

Anmerkungen dazu in Deutscher Liederhort III (1895), Nr. 1346: „Reiterlied der Reichsarmee gegen die französische Republik, um 1793 in der Pfälzer Armee entstanden, wie die glaubhafte Notiz im Wunderhorn 1806 sagt. Seitdem wird es mit einigen Umbildungen bis heute viel gesungen. Zu früh setzt Erlach (2, 431) die Entstehung in die Zeit des siebjährigen Krieges.

Zuerst gedruckt auf fliegenden Blättern um 1793 – 1810 (Erk sagt von 1780 (?) bis 1810; da die Fliegenden Blätter keine Jahreszahl tragen, ist diese Annahme wohl nur eine ungefähre.) — Dann mit Änderung im Wunderhorn I, 1806. S. 42, wozu Goethe bemerkt: „Schnelligkeit, Leichtigkeit, musterhaft ausgedrückt.“ — Wieder anders und mit Zusatz in der neue Ausgabe vom Wunderhorn I, 1845, S.6

"Es ist nichts lustgers auf der Welt (1793)" in diesen Liederbüchern

in: Hanseatisches Liederbuch (1818, S. 96, nur Text) — Serig’s Auswahl (1830, erste Melodie) — Schlesische Volkslieder (1842, Nr. 289, ohne Melodie) — Musikalischer Hausschatz des deutschen Volkes (1843, erste Melodie) —  Poetischer Hausschatz des deutschen Volkes (1850, 95, nur Text) — Deutscher Liederhort (1856, Nr. 183, zweite Melodie ) — Deutscher Liederhort III (1895, Nr. 1346, zweite Melodie ) — bei Ditfurth Nr. 251 — Preußisches Soldaten-Liederbuch (1881, Nr. 37) — Meier, 196 — Simrock, 461 — Jungbrunnen, 89 —