Es ist nichts Lust´gers auf der Welt (1871)

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Es ist nichts Lust´gers auf der Welt
und auch nichts so geschwind
als wir Husaren in dem Feld
wenn wir in Schlachten sind
Wenn´s blitzt und kracht dem Donner gleich
wir schießen alles tot
wenn`s Blut von unserm Körper fleucht
sind wir des Mutes voll

Da heißt´s: Husaren insgesamt
schlagt die Pistolen an!
Ergreift den Säbel in die Hand
haut durch den nächsten Mann
Wenn ihr das Franz´sche nicht versteht
so haut nur tapfer drein
Das Plaudern ihm sogleich vergeht
wenn ihr den Kopf abmäht

(auch:
Wenn ihr das Franz´sche nicht versteht
So haut auf ung´risch drein
und sprecht: Bassateremtete
der Kopf muß unser sein)

Wenn gleich manch treuer Kamerad
muß bleiben in dem Streit
Husaren tragen nichts darnach
sind all´dazu bereit
der Leib verweset in der Gruft
der Ruhm bleibt auf der Welt
Die Seele schwingt sich durch die Luft
ins blaue Himmelszelt

Es kommt viel Volk von Frankreich her
zu Roß und auch zu Fuß
Dragoner und auch Kürassier
die Welt regieren muß
Es gibt ja nur ein Österreich
es gibt ja nur ein Wien
es gibt ja nur ein deutsches Reich
und die Hauptstadt heißt Berlin

Text und Musik: Verfasser unbekannt
siehe auch: Es gibt nichts Schöneres auf der Welt
Die letzte Strophe ist nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870 / 1871 entstanden.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1871 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Es gibt nichts Schöneres auf der Welt“ ist ein Soldatenlied, das schon um 1800 bekannt war. Als „Husarenglaube“ steht der Text auch im ersten Band von  „Des Knaben Wunderhorn“, beginnend mit der Zeile „Es gibt nichts Lust´gers auf der Welt“. Seit den Einigungskriegen ab etwa 1866  und dem deutschen Kaiserreich sang man oft: „Es gibt nichts Schön’res auf der Welt“.

Erk und Böhme führen im dritten Band von Deutscher Liederhort unter den Nummern 1345 (Husarenlied, Melodie aus der Gegend von Göttingen um 1820), 1346 (Husarenglaube, Volksweise aus Thüringen und Franken) und 1348 (Soldatenglaube, Melodie aus Hessen und vom Rhein um 1880) drei verschiedene Melodien ( 2 x gerade Takt, 1 x 6/8tel)  an und wertet die Lieder als drei eigenständige Stücke, obwohl sie inhaltlich sehr verwandt sind. Unter dem gleichen Titel ist aber auch noch eine vierte Melodie ( 6/8tel )im Umlauf, auf die z. B. „Frisch auf frisch auf mit raschem Flug“ gesungen wurde.