Frisch auf mit hellem Klingen

Deutsches Burschenlied

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Frisch auf mit hellem Klingen
du deutsches Burschenlied
wie wenn mit kühnen Schwingen
der Adler rauschend zieht
Ertön mit stolzer Weise dort
wo die Meerflut grollt
und wo durch Rebenhügel
des Rheines Woge rollt

Wir fanden uns zusammen
in edlem Tatendrang
dem Land, dem wir entstammen
gilt unser Lebensgang
Von Mut und Kraft durchflammet
vom Geist, der frei und rein
wolln wir für Recht und Wahrheit
allzeit gerüstet sein

Wenn unserm schönen Bunde
die Freude lächelnd winkt
und uns in trauter Runde
der Becher schäumend blinkt
dann stehn wir nicht zur Seite
viel Lippen, durstbeschickt
hat schon zur rechten Stunde
ein frischer Trunk erquickt

Wo frei ein Lied sich hebet
aus jugendlicher Brust
da rauscht es und es bebet
wie alte Bardenlust
Drum füllt mit Liederklängen
das Herz zur guten Stund
viel schöne Weisen ehren
den deutschen Sängermund

Manch Mägdlein geht in Tugend
auf diesem Erdenrund.
schönes Recht der Jugend
der Kuß auf rosgen Mund
Drum nehmt in Zucht und Ehren
der schönsten Stunde Glück
wenn hold, wie lichter Frühling
uns grüßt der Liebsten Blick

So hallt es, deutsche Jugend
Frohsinn bei Lied und Wein.
Und gilt es ernster Tugend
kraftvoll gerüstet sein
daß wir einst Männer werden
die fest im Leben stehn
daß unsre Erdentage nicht
tatenlos vergehn

Text: Waldemar Krampe
Musik: auf die Melodie von Wenn alle untreu werden ec. oder: In allen guten Stunden
Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.