Frisch auf ihr deutschen Scharen

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Frisch auf, ihr deutschen Scharen
Frisch auf zum heil´gen Krieg
Gott wird sich offenbaren
im Tode und im Sieg
Mit Gott, dem Frommen, Starken
seid fröhlich und geschwind,
Kämpft für des Landes Marken
für Eltern, Weib und Kind

Frisch auf! Ihr tragt das Zeichen
des Heils an eurem Hut
dem muß die Hölle weichen
und Satans Frevelmut,
Wenn ihr mit treuem Herzen
und rechtem Glauben denkt
für wie viel bittre Schmerzen
sich Gottes Sohn geschenkt.

Drum auf für deutsche Ehre
du tapfres Teutgeschlecht
Der beste Schild der Heere
Heißt Vaterland und Recht
Als schönste Losung klinget
die Freiheit in das Feld
wo sie die Fahne schwinget,
wird jedes Kind ein Held

Drum auf, ihr deutschen Scharen
Frisch auf zum heil´gen Krieg!
Gott wird sich offenbaren
im Tode und im Sieg;
Und wenn die ganze Hölle
sich gösse über euch
Ihr spült sie, wie die Welle
das Sandkorn, weg von euch

Text: Ernst Moritz Arndt (1813)
Musik: auf die Melodie von Erhebt euch von der Erde bzw Frisch auf zum fröhlichen Jagen
in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1813 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.