Frisch auf frisch auf mit raschem Flug

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Frisch auf frisch auf mit raschem Flug

Frisch auf, frisch auf mit raschem Flug
frei vor dir liegt die Welt
wie auch des Feindes List und Trug
uns rings umgattert hält
Steig, edles Roß, und bäume dich´
dort winkt der Eichenkranz
Streich aus, streich aus und trage mich
zum lust´gen Schwertertanz

Hoch in den Lüften, unbesiegt
geht frischer Reitersmut
Was unter ihm im Staube liegt
engt nicht das freie Blut
Weit hinter ihm liegt Sorg´ und Not
und Weib und Kind und Herd
vor ihm nur Freiheit oder Tod
und neben ihm das Schwert

So geht´s zum lust´gen Hochzeitfest
der Brautkranz ist der Preis
und wer das Liebchen warten läßt
den bannt der freie Kreis
Die Ehre ist der Hochzeitgast
das Vaterland die Braut
wer sie recht brünstiglich umfaßt
den hat der Tod getraut

Gar süß muß solch ein Schlummer sein
in solcher Liebesnacht
in Liebchens Armen schläfst du ein
getreu von ihr bewacht
und wenn der Eiche grünes Holz
die neuen Blätter schwellt
so weckt sie dich mit freud´gem Stolz
zur ew´gen Freiheitswelt

Drum, wie sie fällt und wie sie steigt
des Schicksals rasche Bahn
wohin das Glück der Schlachten neigt
wir schauen  ruhig an
Für deutsche Freiheit woll´n wir stehn
sei´s nun in Grabes Schoß
sei´s oben auf des Sieges Höh´n
wir preisen unser Los

Und wenn uns Gott den Sieg gewährt
was hilft euch euer Spott?
Ja! Gottes Arm führt unser Schwert
und unser Schild ist Gott
Schon stürmt es mächtig ringsumher
drum, edler Hengst, frisch auf
und wenn die Welt voll Teufel wär´
ein Weg geht mitten drauf

Text: Theodor Körner (1813) – Das Motiv vom „Vaterland als Braut“ findet sich u.a. bei Hoffmann von Fallersleben.
Musik: auf die Melodie von „Es ist nichts Lust´gers auf der Welt
in: — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1813 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Es gibt nichts Schöneres auf der Welt“ ist ein Soldatenlied, das schon um 1800 bekannt war. Als „Husarenglaube“ steht der Text auch im ersten Band von  „Des Knaben Wunderhorn“, beginnend mit der Zeile „Es gibt nichts Lust´gers auf der Welt“. Seit den Einigungskriegen ab etwa 1866  und dem deutschen Kaiserreich sang man oft: „Es gibt nichts Schön’res auf der Welt“. Erk und Böhme führen im dritten Band von Deutscher Liederhort unter den Nummern 1345 (Husarenlied, Melodie aus der Gegend von Göttingen um 1820), 1346 (Husarenglaube, Volksweise aus Thüringen und Franken) und 1348 (Soldatenglaube, Melodie aus... weiter lesen