Ach in Trauern muß ich leben
sag woran hab ichs verschuld ?
Weil mein Schatz mirs hat aufgeben
muß ichs tragen mit Geduld
Wo ich geh auf Weg und Straße
Sehen mirs die Leute an
Meine Augen geben Wasser,
Ich kein Wort mehr sprechen kann.
Vater, Mutter wollens nicht leiden
Schönster Schatz, das weißt du wohl
Kannst dein Glück noch besser machen,
Weil ich dich nicht haben soll
Sind wir oft beisamm’n gesessen
Manche schöne halbe Nacht,
Haben den süßen Schlaf vergessen
Und mit Lieben zugebracht.
Spielet auf, ihr Musikanten!
Spielet mir ein Saitenspiel
Meinem Schätzchen zu Gefallen
Weil ich Abschied nehmen will.
Rosmarin und Lorbeerblätter
Schenk ich dir zu guter Letzt
Das soll sein das letzt Gedenken
Weil du mich nochmals ergetzt.
Stehn zwei Sternlein an dem Himmel
Leuchten Heller als der Mond
Einer leucht‘ zu mei’m Feinsliebchen
Einer leucht‘ ins fremde Land.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Vielfach mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen (Dreieichenhain , Offenthal), aus dem Brandenburgischen (Gramzow, Wilsnack), Sachsen-Meiningen (Herpf) , Schlesien, vom Niederrhein etc.
Deutscher Liederhort I Nr. 164 (ohne die letzte Strophe) und II Nr. 722b
Melodie hier aus der Umgegend von Frankfurt a. M. (Erk I, 2, Nr. 9) und aus dem Darmstädtischen. Unendliche Varianten hat dieses Lied, dass es schwer, ja unmöglich ist, es nach seinen ursprünglichen Bestandteilen wiederzugeben. Oft wird es mit Lieblingsstrophen aus verschiedenen anderen Liedern zusammengesetzt, solche Wanderstrophen sind 5—7. Ein Mischling im Wunderhorn I, 84 (n. A. 95) : „Anmutig singbarer Klang.“ Goethe.