Was fehlet dir mein Herz, dass du so in mir schlägest was ist es dass du dich so heftig in mir regest Warum bewegst du dich mit solcher starken Macht warum entziehst du mir den süssen Schaf bei Nacht?
In einen Trauerflor hat sich mein Herz verhüllet mein ganzer Lebensgeist mit Unruh ist erfüllet ich kenne mich fast nicht, ich lebe sonder Ruh das Glück das ist mir Feind, kehrt mir den Rücken zu
Ich weiß die Ursach wohl, darf selber nicht erst fragen Der Himmel hat jetzt Lust mein Herze so zu plagen Es schlagen über mich die Unglückswellen her Ich schwebe voller Angst auf einem wilden Meer
Ich kam vor wenig Zeit in einen schönen Garten Darin erblickte ich viel Blumen mancher Arten Und unter diesen sah ich eine Rose blühn Nichts mehr begehrte ich als sie an mich zu ziehn
Ich aber ging zu weit ich habe mich vergangen Was ich so sehr gewünscht das kann ich nicht erlangen Denn diese Rose ist für mich gewachsen nicht Vielleicht geschieht’s noch heut daß sie ein Andrer bricht
Ach hätt ich meinen Fuß dir nicht zu nah gesetzet So hätt der Dornenstich mein Herze nicht verletzet Mein allzu kühner Sinn hat mich dahin gebracht Daß ich bin so verwund‘ t und auch darzu veracht‘ t
O edle Rose du so unter Dornen sitzest Und wenn du mir auch gleich mein ganzes Herz aufritzest So will aus Liebe ich die Wunden tragen dir O gönne mir das Glück und denk einmal an mich
Jetzt muß ich ganz betrübt aus diesem Garten gehen Weil mich mein Engelskind vor Augen nicht kann sehen Wer meinen Zustand weiß der spotte meiner nicht Sonst müßte wünschen ich daß ihm wie mir geschicht
Text und Musik: Verfasser unbekannt mündlich aus Bayern (der Main-Gegend) und dem Hessen-Darmstädtischen in Neue Sammlung deutscher Volkslieder mit ihren eigentümlichen Melodien. Herausgegeben von Ludwig Erk, Lehrer der Musik am Königl. Seminar für Stadtschulen in Berlin (1841, I, Nr. 3 „Liebesschmerz“, ohne 2. Strophe) — Verklingende Weisen I ( 1926) — Der Pott (1942, ohne letzte Strophe)
In Verklingende Weisen I ( 1926) schreibt Louis Pinck zu diesem Lied: „Vorgesungen von Louis Serrier , geboren 1865 zu Bettringen bei Holvingen ( Kreis Forbach ) . Melodie aufgenommen von J. Edel am 5. 11. 1925 . Auch Papa Gerné sang diese Strophen aber nach der Melodie des Stationenliedes . Mit diesem Lied hatte er die Wette in Ruhlingen gewonnen.
Herr Serrier , Schuhmachermeister in Hambach [in Lothringen ] , der nur die Volksschule seines Heimatdorfes besucht hatte, schrieb am 10. Februar 1911 in einem Brief:..
„Das Lied sang meine Mutter oft, als ich noch klein war, es hat über 20 Verse, ist mir aber fast ganz aus dem Gedächtns entschwunden, nur noch einige Strophen kenn ich [ es folgen die oben angegebenen Strophen ] Das Lied ist die Klage einer edlen Rittersfrau, deren Gemahl ins gelobte Land zog, zu kämpfen gegen die Türken. Der Gemahl aber wurde gefangen und musste Sklavendienste tun, die edle Gemmahlin verkleidete sich als Pilger und reiste mit Ihrer Laute fort, ihren Gemahl zu suchen. Die edle Rose, die sie in dem Garten fand, war ihr Gemahl. Sie konnte ihn befreien, aber sie selbst musste zurückbleiben, bis es auch ihr gelang, die Wächter zu täuschen und zu entfliehen. Der Ritter kam glücklich nach Hause, fand seine Gattin aber nicht (denn er wusste nicht, wer der Pilger war, dem er seine Rettung verdankte) und er ward untröstlich. Es wurde ihm gesagt, sie sei untreu geworden und mit einem anderen Ritter fortgezogen. Aber es dauerte nicht lange, bis auch der fremde Pilger anklopfte und freudig aufgenommen wurde. Und als der Pilger sich zu erkennen gab, da war das Glück unbekränzt.“
Mein Herz tu dich auf Mein Herz, tu dich auf dass die Sonne drein scheint! Du hast ja genug jetzt geklagt und geweint! Fass wiederum Mut du jungfrisches Blut! Mein Herz, tu dich auf denn die Sonne meint´s gut! Mein Herz, tu dich auf dass der Frühling drein lacht! Es rufen die Vögel die Rose…
Du junges Grün du frisches Gras Du junges Grün, du frisches Gras! Wie manches Herz durch dich genas Das von des Winters Schnee erkrankt O wie mein Herz nach dir verlangt Schon wächst du aus der Erde Nacht Wie dir mein Aug' entgegen lacht Hier in des Waldes stillem Grund Drück' ich dich, Grün, an Herz…
Mein Herz hat sich gesellet Mein Herz hat sich gesellet zu einem Blümlein fein das mir gar wohl gefället durch Lieb, so leid ich Pein He! Warum sollt ich trauern? Nun rühret mich der Mai schlag auf, mein Herz, in Freuden mein Trauren ist entzwei Mein Herz hat sich gesellet zu einem Blümlein rot, das…