Es leben die Alten die Weiber und Wein

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Es leben die Alten die Weiber und Wein

Es leben die Alten, die Weiber und Wein
viel höher gehalten als Edelgestein
sie übten die Pflichten des Biedermanns aus
und scherzten in Züchten beim nächtlichen Schmaus

Da lud man die Jugend zum Mahle mit ein
und Predigte Tugend durch Taten allein
Man rühmte die Großen die tapfer und gut
kein andres vergossen als feindliches Blut

Den Weibern zu Ehren mußt jeder ein Glas
bis unten an leeren doch hielten sie Maß
und lachten sich nüchtern und sangen in Ruh
von fröhlichen Dichtern ein Liedchen dazu

Um Mitternacht schieden sie küssend vom Schmaus
und kehrten in Frieden zum Weibchen nach Haus
Es leben die Alten wir folgen dem Brauch
auf den sie gehalten und leben so auch

Text: J. Martin Müller (1772) Zuerst gedruckt im Göttinger Musenalmanach von 1773.
Musik: Josef Amadäus Naumann (1790)
in: Allgemeines deutsches LiederlexikonVolkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: “Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein” – ein Gedicht von Justinus Kerner – wurde zunächst auf die Melodie von „Auf singet und trinket den köstlichen Trank“ gesungen, das Lied eines unbekannten Verfassers, dessen Text um 1808 im Rostocker Liederbuch stand (Greifswald 1808). Ähnlichkeit zu Es leben die Alten“ von Miller von Ulm. Die Melodie wurde in Jena 1817 von einem unbekannten Verfasser hinzugefügt, vermutlich ein Student und Burschenschaftler. Später wurde „Wohlauf noch getrunken…“ auf die  Melodie ”Hoch droben auf dem Berge” gesungen, eine traditionelle Melodie aus Tirol, die ca.... weiter lesen