Sieh an, mein liebes Kind
was muß ich leiden
Was mich von Herzen freut
das muß ich meiden
Alle Gelegenheit
ist mir genommen
Hoffnung und Fröhlichkeit
wird wiedrum kommen.
Mit was für einem Band
Hast mich gebunden
hab weder Tag noch Nacht
kein ruhge Stunden
Drum Schatz sei wohlgemut
tu nur nicht wanken
es ist das Allerbest
liebn in Gedanken
Wenn man recht lieben will
wie muß mans machen
muß öfters zu ihr gehn
muß freundlich lachen
und wenn sie dann nicht will
sich zu dir neigen
muß man beiseite gehn
muß stille schweigen
Es ist kein größre Freud
auf dieser Erden
als wenn zwei junge junge Leut
in Ehstand treten
da findt man keine Not
kein Kreuz kein Leiden
nichts als der bittre Tod
der uns tut scheiden –
Text: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 114a) und Liederhort II (1893, Nr. 831b „Ehestandslob“) –