Guten Abend liebes Kind (Moers)

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Guten Abend liebes Kind (Moers)

Guten Abend liebes Kind
freue mich daß ich dich find
Liebes Kind was machest du
schläfest oder wachest du?

Schlafe nicht ich bin so krank
werd es nicht mehr machen lang
Lauf geschwind zum Priester hin
daß er uns zusammenbring

Wenn wir dann verbunden sein
wird sich unser Herz erfreun
Deine Hände sind schlohweiß
liebe dich daß Niemand weiß

Deine Brust ist kugelrund
liebe dich aus Herzensgrund
Deine Augn sind kirschenschwarz
denn du bist und bleibst mein Schatz

Deine Lippen sind silberweiß
liebe dich auf jede Weis
Deine Zähn sind Elfenbein
schönster Schatz und du bist mein

Deine Wangen sind rosenrot
liebe dich bis in den Tod —

Text  und Musik: Verfasser unbekannt (Moers, vor 1856).
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 128a „Priester als Arzt“) Liederhort II (1893, Nr. 728b)
Inhaltlich nicht ganz eindeutig: Die erste Strophe eigentlich: Sie : …… , die zweite Strophe: Er …..
Das Mädchen nennt den Mann also „liebes Kind?“ Das gibt es meines Wissens kein zweites Mal (M.Z.)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1840 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Dieses Zwiegespräch zwischen einem Mädchen und ihrem kranken Liebsten , zu dem sie kommt, dient hier als Spielreim. In „Deutscher Liederhort“ Nr. 128 singt eine Frau oder ein Mädchen: „Guten Abend liebes Kind….“ Bemerkenswert, dass eine junge Frau den Liebsten mit „Kind“ anredet. Umgekehrt ist dies viel häufiger der Fall. Zum Schluß schildert er ihre Schönheiten ( Hände Brust Augen Lippen )…. „Dieses Lied wird in der Gegend von Moers mit einer ganz eigentümlichen Begleitung ausgeführt. nämlich mit dem Schall des Händeklatschens.  Im Chor ausgeführt macht diese Begleitungsart einen... weiter lesen

Anmerkungen zu "Guten Abend liebes Kind (Moers)"

vgl L Erk Die deutschen Volkslieder B I H 4 S 59 Nr 53:

„Dieses Lied wird in der Gegend von Moers mit einer ganz eigentümlichen Begleitung ausgeführt. nämlich mit dem Schall des Händeklatschens. Die Sänger sitzen paarweise einander gegenüber, so daß sie mit ihren Knien aneinander stoßen. Dann finden gleichzeitig mit dem Absingen der sieben Silben eines jeden Verses folgende Handbewegungen statt: Bei Silbe 1 schlägt jeder der Ausführenden mit beiden Händen auf seine Knie, bei Silbe 2 klatscht jeder mit seinen Händen , letztere sind in gleicher Höhe zu halten, bei Silbe 3 klatscht die rechte Hand des Einen gegen die rechte Hand des Andern und bei Silbe 4 linke gegen linke Hand, bei Silbe 5 klatscht jeder wieder wie bei Silbe 2 und bei Silbe 6 wie bei Silbe 1, endlich bei Silbe 7 wieder wie bei Silbe 2 und 5.
Im Chor ausgeführt macht diese Begleitungsart einen höchst sonderbaren Effekt.

In A. Kretzschmer : Deutsche Volkslieder II , 327 , findet sich die obige Melodie [hier Melodie Nr.2] nach G-Moll versetzt. Diesem Kunststück des Herrn v Zuccalmaglio werden wir später noch öfters begegnen.

Varianten im Text:
1 Deine Hände sind schneeweiß — Schlohweiß von Schlehe — weiß wie die Schwarzdornblüthe (vgl. J. Ch. v. Schmid : Schwäbisches Wörterbuch S. 468) —
11,2: Bleiben rot bis in den Tod