Bringt mir Blut der edlen Reben
bringt mir Wein!
Wie ein Frühlingsvogel leben
in den Lüften will ich schweben
bei dem Wein
Bringt mir Mägdlein hold und mundlich
zu dem Wein
rollt die Stunde glatt und rundlich,
greif ich mir die Lust sekundlich
in dem Wein
Heil dir Quell der süßen Wonne
in dem Wein,
Ach, schon seh ich Frühlingssonne,
Mond und Sternlein in der Tonne
in dem Wein
Heil dir, Quell der süßen Liebe
in dem Wein
Sorgen schleichen weg wie Diebe,
und wie Helden glüh´n die Triebe
durch den Wein
Bringt mir auch, das darf nicht fehlen
bei dem Wein –
echte, treue, deutsche Seelen
und Gesang aus hellen Kehlen
zu dem Wein
Und dies Letzt‘, wem soll ichs bringen
in dem Wein?
Süßestes von allen Dingen
dir, o Freiheit, will ichs bringen
in dem Wein
Text: Ernst Moritz Arndt (1817)
Musik: Ernst Moritz Arndt (1818)
Hier der Text nach der älteren Lesart „aus dem Munde Bonner Studenten 1820“.
Das Lied steht so auch in „Kriegs- und Volkslieder“ (Wilhelm Hauff, Stuttgart, 1824)