Komm stiller Abend nieder

Komm stiller Abend nieder
auf unsre kleine Flur
Dir tönen unsere Lieder
wie schön bist du Natur

Die Abendröte steiget
hinab ins kühle Tal
und allgemach erbleichet
der Sonne letzter Strahl

Allüberall herrscht Schweigen
nur schwingt der Vögel Chor
noch aus den dunklen Zweigen
den Nachtgesang empor

Kommt oft noch Abend wieder
auf unsre kleine Flur
froh danken unsere Lieder
dir Liebling der Natur

Text und Musik: Georg Karl Claudius  – 1780 – (1757-1815) –
„Die hier stehende älteste Melodie ist vom Dichter selbst und zur Volksweise geworden. Man sang auch vielfach: „Komm, stiller Abend, wieder“. (Böhme) Eine weitere Komposition des Abendliedes zu 4 Stimmen von Johann Christian Ludwig Abeille im Freimütigen 1806 , 1.Bd

Anmerkungen zu "Komm stiller Abend nieder"

Andere Textfassung Strophen 2, 4:

Der Glanz der Abendröte
senkt sich ins grüne Tal
sanft schmilzt der Laut der Flöte
in ihrem letzten Strahl

Kommst lieber Abend nieder
auf unsre kleine Flur
dir tönen unsre Lieder
wie schön bist du Natur

Das Lied steht zuerst in Lieder für Kinder mit neuen, sehr leichten Melodien“ ( Frankfurt a.M. 1780)… Georg Karl Claudius , als Schriftsteller auch Franz Ehrenberg genannt, war in Zschopau 1757 geboren und Leipzig 1815 als Privatgelehrter. Er war Schriftsteller und Musiker zugleich. In Weißes Briefwechsel der Familie des Kinderfreundes ( Leipzig 1783 f. ) und im Leipziger Taschenbuch für Frauenzimmer , das er herausgab (1785 f.) sind die meisten Kompositionen von ihm. Eine Reihe von Jahren war er Redakteur des Leipziger Tageblatts.

"Komm stiller Abend nieder" in diesen Liederbüchern

in Die Volkslieder der Deutschen (1834) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919)