In den Garten wolln wir gehen

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In den Garten wolln wir gehen

In den Garten wolln wir gehen
Wo die schönen Rosen stehen
Da stehn Rosen gar zu viel
Brech mir eine, wo ich will

Wir haben gar oft beisammen gesessen
Wie ist mein Schatz so treu gewesen?
Hätt mir nicht gebildet ein
Dass mein Schatz so falsch könnt‘ sein

Arm bin ich, das muß ich bekennen
Darf mich aber reicher nicht nennen.
Wär ich reich und hätte viel Geld
Liebte mich die ganze Welt.

Du brauchst nicht so stolz zu ziehen
Weil du bist so hoch gestiegen
Was du bist, das bin auch ich
Du bleibst für dich und ich für mich.

Hört ihr nicht den Jäger blasen
In dem Wald auf grünen Rasen
Der Jäger mit dem grünen Hut
Der meinen Schatz verführen tut

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 528a)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1808 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Zweite Melodie zu "In den Garten wolln wir gehen"

Zweite Melodie zu In den Garten wolln wir gehen
Ähnlich aus Lothringen 1845, aus der Wetterau 1892

Dritte Melodie zu "In den Garten wolln wir gehen"

Dritte Melodie zu In den Garten wolln wir gehen
aus Hennethal im Nassauischen 1880

Anmerkungen zu "In den Garten wolln wir gehen"

Varianten:

  • I. In den Garten wollen wir gehen, wo die schönen Röslcin stehen, stehn die Röslcin gar so schön, brech ich mir die allerschönst (pflück ich mir eine wo ich geh).
  • 2. Wie oft haben wir beisammen gesessen, da dein Herz noch treu gewesen, ich hätt mirs nicht gebildet ein, daß dein Herz so falsch könnt sein.
  • 4. Du brauchst dich nicht so stolz zu wiegen (= drum brauchst du nicht so zu stolzieren), wer du bist, der bin auch ich, drum so bleibe du für dich (fliegendes Blatt)
  • 5. Hörst du die badischen Jäger nicht blasen? (Nassau,)
  • 5, 3 in des grünen Waldes Rasen (der in diesem Wald tut jagen)
  • 5, 4 der die Mädchen (der mich allzeit) lieben tut.
  • 5, 4 Jäger mit dem Federhnt.

Der Text findet sich kürzer und länger, mit verschiedener Strophenfolge und auch mit dem Anfange „Hört ihr nicht den Jäger blasen“. Im Wunderhorn II, 22, wie hier, aber bloß 1., 2. und 5. Strophe. Die 4. und 5. Strophe nach einem fliegenden Blatt bei Mittler 966. Der Wunderhorntext bei Kretzschmer II, 161 mit Lothringer Melodie. —

Aus der Wetterau 1., 5., 3. (mit Melodie). Im Nassauischen 5, 1., 2., 3., 4 (mit Melodie>). Im hannöverischen Harz (Pröhle Nr. 5O): b., 2., 3., 4. und einer fremden Strophe: „Lieben, lieben das ist gut““ — Bei Simrock Nr. 164 mit dem Anfange: Wer will mit in dem Rosental gehen. Wieder abweichend in Münstersche Geschichten 221. —

Die erste Melodie in L. von Seckendorfs Mspt. vor 1808 zu dem Jägertexte, der auch in dessen Musenalmanach 1808, S. 63 steht:

Schönstes Hirschlein über die Maßen
Hörst du nicht den Jäger blasen?
Jäger mit dem grünen Hut (grünen Hut).
Liebe mich aus Herzens Mut!

Mit demselben Texte diese Melodie gleichlautend aus Franken um 1820 bei Erk I, 5 Nr. 17, — Nach dieser wurde jedenfalls das hier stehende Liebeslied gesungen und ists auch die Weise zu : „Was kann einen mehr ergötzen, als ein angenehmer Wald. —