Hinaus hinaus es ruft das Vaterland!

Hinaus, hinaus! es ruft das Vaterland!
Eilt Männer, eilt zu kämpfen und zu siegen!
Im Glauben stark bewaffnet eure Hand!
Ihr dürft nicht wanken, ihr dürft nicht erliegen.
Ihr streitet nicht um Ehre, Ruhm und Gold
das deutsche Recht erkämpft ihr euch wieder;
und deutsche Freiheit, deutsche Treue, deutsche Lieder
erwarten euch als euer schönster Sold.

Zu lange schon ertragen wir die Schmach
die durch Verblendung knechtisch wir erduldet;
werft ab das Joch und werdet endlich wach
auf das nicht eure Schande ihr verschuldet!
Es gilt für Glauben, Vaterland und Herd
erkämpft den Sieg, bringt deutschen Sinn uns wieder!
Und deutsche Freiheit, deutsche Treue, deutsche Lieder
sind euch als euer schönster Siegespreis beschert

Gott war mit euch! Er mass die Prüfungszeit
er gab euch Mut, den grossen Kampf zu enden;
er hat durch euch vom Feinde uns befreit
und Sieg empfangen wir aus seinen Händen.
Ihr kämpftet treu für Gott und Vaterland
das deutsche Recht erkämpft ihr uns wieder:
und edle Freiheit, feste Treue, deutsche Lieder
sind nun des Vaterlandes Unterpfand

Text: 1. und 2. Strophe von Charlotte Hauchecorne (1812), 3. Strophe von L. Hellwig – 1814
Musik: nach : Herbei herbei du trauter Sängerkreis“ von Wolfgang Amadeus Mozart

Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Hinaus hinaus es ruft das Vaterland!"

Bemerkenswert ist unter anderem, dass die ersten beiden Strophen eine Frau (in den Befreiungskriegen gegen Napoleon)  schrieb und dass in der letzten Strophe das Wort „Unterpfand“ auftaucht. Gut möglich, daß Hoffmann von Fallersleben dieses Lied als Inspiration für sein „Lied der Deutschen“ nahm.

"Hinaus hinaus es ruft das Vaterland!" in diesen Liederbüchern

u.a. in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) —  Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —