Graf Moltke zog zu Felde
radibumsvallera, juchheirassa
Graf Moltke zog zu Felde
in Frankreich wollt´er sein
da saß auf grünem Felde
ein schönes Jungfräulein

Ein eisern Stirnband kränzte
radibumsvallera, juchheirassa
ihr wohl das braune Haar
an jeder Hand erglänzten
fünf Eisenringlein gar

Graf Moltke kam geschritten
radibumsvallera, juchheirassa
und neigte sich vor ihr
Er sprach mit seinen Sitten
„Schöne Fraue, tanzt mit mir“

Ich mag nit mit Euch tanzen
radibumsvallera, juchheirassa
ein´ Kaufmann lieb ich sehr
ihm wart ich auf der Schanzen
bald kommt er über´s Meer

Der Graf sprang über´n Rasen
radibumsvallera, juchheirassa
„Ich bin ein deutsches Blut
Trompeter, ihr müßt blasen
Wir dienen dem Kaiser gut!“

Er tät sie fest umfassen
radibumsvallera, juchheirassa
verzeiht, daß ich euch führ´
ich kann euch nimmer lassen
du schönste Frau Namur“

Und die Kanonen klangen
radibumsvallera, juchheirassa
zu Feld und Wald zur Stund´
die Ringlein alle sprangen
und fielen in grünen Grund

Der Kranz fiel auf die Schanzen
radibumsvallera, juchheirassa
von ihrer Stirn so bleich
das war ein wildes Tanzen
Hurra, du deutsches Reich

Da neigte sich mit Sitten
vor ihr der deutsche Graf
„Und tu ich wied´rum bitten
so schlagt mir´s nimmer ab“

Text: Gustav Eskuche
Musik: auf die Melodie von “ Ein Fähnrich zog zum Kriege
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1870 : Zeitraum:
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Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Graf Moltke zog zu Felde"

Der Beginn des Liedes ähnelt dem Marlboroughlied, die hier verwendete Melodie wurde spätestens um 1910 auch mit dem Text des Marlboroughliedes als „Ein Fähnrich zog zum Kriege“  gesungen.

Der preußische Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke (ab 1870 Graf von Moltke) hatte als Chef des Generalstabs wesentlichen Anteil am Erfolg Preußens in den Deutschen „Einigungskriegen“ (1864-1870)

Gustav Eskuche gab sonst Kinderlieder heraus und ist der Verfasser von „Alle meine Entchen„. Seine „Aufforderung zum Tanz“, aus dem Krieg von 1870/71, gleichbedeutend mit dem Angriff auf eine Stadt, war vermutlich Vorlage für das etwa 50 Jahre später entstandene Lied „Das war der Herr von Emmich“ des Benediktinerpaters Ansgar Pöllmann, in dem,  sicher nicht weit vom „soldatischen Erleben“ entfernt, der Angriff auf eine Stadt mit der Vergewaltigung einer „Jungfer“, eines „Fräuleins“ gleichgesetzt wird.