Der Text dieses faschistischen Propagandaliedes erschien erstmals im August 1929 in dem NSDAP-Propagandablatt „Der Angriff“. Der Verfasser des Gedichts war der brutale Berliner NS-Schläger Horst Wessels. Dieser war bereits 1922 Mitglied des „Rollkommando Friedrichshain“ und „machte Jagd“ auf sozialdemokratische und kommunistische Jugendliche. Er war ab 1926 SA- und NSDAP-Mitglied und ab 1929 Anführer des besonders brutalen Schlägertrupps „Sturm 5“ in Berlin-Friedrichshain.  Er wurde im Januar 1930 erschossen und dann von Goebbels zum Märtyrer hochstilisiert. (Wikipedia)

Die Melodie vom „Horst-Wessel-Lied“ hingegen ist – wie viele andere Nazi-Lieder – aus älteren Volksliedern zusammen geklaut: eine Vorlage war vermutlich das Königsberglied, das von den Reservisten des deutschen Kriegsschiffes „Königsberg“ gesungen wurde. Es war in faschistischen Freikorps wie dem Bund Wiking oder der Marine-Brigade Ehrhardt, in denen auch Horst Wessel Mitglied war, verbreitet. Die darin enthaltene Zeile „Zur Abfahrt steht die Mannschaft schon bereit“ wurde von Wessel geändert in: „Zum Kampfe stehn wir alle schon bereit“. Johann Lewalter wiederum hat ein um 1880 aufgezeichnetes Reservistenlied gefunden, dessen Melodie dem Horst-Wessel-Lied sehr ähnelt.

Siehe dazu auch den Themenbereich Horst-Wessel-Lied hier im Archiv und den Wikipedia – Artikel.

Der Text des Propagandaliedes lautet:

Die Fahne hoch / Die Reihen dicht geschlossen /
SA marschiert mit ruhig festem Schritt
Kam´raden, die Rotfront und Reaktion erschossen
Marschier´n im Geist in unsern Reihen mit

Die Straße frei den braunen Bataillonen /
Die Straße frei, dem Sturmabteilungsmann
Es schau’n aufs Hakenkreuz voll Hoffnung schon Millionen /
Der Tag für Freiheit und für Brot bricht an

Zum letzten Mal wird zum Appell geblasen /
Zum Kampfe stehn wir alle schon bereit
Bald flattern Hitlerfahnen über allen Straßen /
Die Knechtschaft dauert nur noch kurze Zeit

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1929 : Zeitraum: ,
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Der Text dieses faschistischen Propagandaliedes erschien erstmals im August 1929 in dem NSDAP-Propagandablatt „Der Angriff“. Der Verfasser des Gedichts war der brutale Berliner NS-Schläger Horst Wessels. Die Melodie des „Horst-Wessel-Liedes“ kommt bereits in vielen älteren Volksliedern vor! „… eine selbständig, nur in unbewußter Anlehnung an frühere Volkslieder neu gefundene Singweise liege hier nicht vor; der Sänger habe vielmehr die alten Melodien gekannt und verwendet, weil sie ihm im allgemeinen für das neue Lied geeignet erschienen“ (Entscheidung im Copy-Right-Streit um das Horst-Wessel-Lied vom 02.12.36, zitiert nach Broderick, S.7ff) Darüber hinaus... weiter lesen

Anmerkungen zu "Die Fahne hoch (Horst-Wessel-Lied)"

Von Bertolt Brecht und Hanns Eisler gibt es eine Parodie des Horst-Wessel-Liedes, den Kälbermarsch:

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"Die Fahne hoch (Horst-Wessel-Lied)" in diesen Liederbüchern

u.a. in SA-Liederbuch (1933) – Liederbuch der NSDAP (1938)