Der Himmel ist so dunkel

Der Himmel ist so dunkel
Scheint weder Sonn noch Mond
Ein Bürschchen das ich liebe
Das ist so weit entfernt

Zwischen Ostern und Pfingsten
Das ist eine schöne Zeit
Da baden sich die Vögelein
Und alle jungen Leut

Vor etlichen Jahren
Als ich noch jünger war
Da ging ich zu dem tanze
Mit meim geschmückten Haar

Was befand sich von dem tanze
Was befand sich für ein lohn
Daß ich jetzt schon mußte tragen
Auf den armen ein kleinen sohn

Ach hätte mich meine Mutter
Als ich geboren war
Ein Stein zu hals gebunden
In das tiefe Meer versenkt

So wär ich gleich gestorben
Als ein unschuldig Blut
Und hätt auch nie erfahren
Was falsche Liebe tut

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Die erste Strophe scheint hier aus einem anderen Lied herüber „gewandert“
vergleiche die Variante aus männlicher Sicht

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1865 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes: ,

Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

Die Geschichte von „Der Himmel ist so trübe“ zu rekonstruieren ist schwierig. Auf der einen Seite gibt es das 1787 verfasste schmachtende Gedicht von Leopold von Göcking, das 1808 auf die gleiche Melodie wie später das Kinderlied „Puthöneken“ gesungen wird: eine einfache, fröhliche Marschmelodie im 2/4-Takt, die so gar nicht zum Inhalt passen will.

Dann gibt es die zahlreichen Nachdichtungen mit fast gleichlautenden ersten vier Zeilen im 6/8 oder 3/4, die in zwei Lesarten aufgeschrieben wurde und besser zum Text passen, eine davon auch auf das Lied „Was falsche Liebe tut„.

"Der Himmel ist so dunkel" wird auf diese Melodie gesungen:

Melodie zu Der Himmel ist so dunkel

"Der Himmel ist so dunkel" in diesen Liederbüchern

in Lewalter: Deutsche Volkslieder ( mit Melodie )  – Weltliche und geistliche Volkslieder und Volksschauspiele (1865) — Deutsche Volkslieder ( Mittler, 1865) — Volkslieder aus dem Erzgebirge (1883) — Deutsche Volkslieder aus Oberhessen (1885) —