Ach Gott, wem soll ich klagen
Das heimlich Leiden mein!
Mein Buhl ist mir verjaget
Bringt meinem Herzen Pein
Soll ich mich von ihr scheiden
Tut meinem Herzen weh
So schwing ich mich über die Heiden
Du siehst mich nimmer meh´
Parodien, Versionen und Variationen: Mit der Zeile „Ach Gott, wem soll ichs klagen / Das heimlich Leiden mein“ beginnen mehrere Liedtexte aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Deutsche Liederhort bringt unter der Nummer 918 eine Nonnenklage mit diesem Anfang, Quelle sind Fliegende Blätter.
Zweite Melodie zu "Ach Gott wem soll ich klagen"
Dritte Melodie zu "Ach Gott wem soll ich klagen"
Anmerkungen zu "Ach Gott wem soll ich klagen"
Deutscher Text überall nur diese eine Strophe, mit folgenden Abweichungen:
Reutterliedlein 1535: Ach Gott, wem soll ichs klagen das heimlich Leiden mein? Mein Herz will mir verzagen und leidet große Pein. Soll ich, schöns Lieb, nun scheiden? Thut meinem Herzen weh: So schwing ich mich über die Heiden und gsich dich nimmer meh. —
P. Schöffer 5, 1. Ich muß sie fahren lassen, 6. ich sich sie nimmer meh.
Nach dem niederländischen Text zu schließen, scheint der Abschied von dem Sommer buhlen (ein Mädchen auf ein Jahr für die Reuter) gemeint zu sein.
Eine weitere Fassung, die vermutlich später entstand, hat eine andere zweite und dritte Strophe:
Ein Vöglein kam hernieder
und sang wohl für und für
ach Gott wann kehrst du wieder
wann kommst du her zu mir
Das Vöglein regte die Flügel
und hob sich mehr und mehr
dann schwang es sich über die Haide
ich hör es nimmermehr
Ein Blümlein stand im Walde
das war der Augen Freud
ich wollt es pflücken balde
vorbei ist nun die Zeit
Das Blümlein tät verwelken
ein Jäger brachte die Mär
Der Wind geht dort über die Haide
ich seh dich nimmermehr
Wie soll es denn geschehen
Wenn ich von dir nun scheid
Mein Herz möchte mir vergehen
Vor übergroßem Leid
Aus meinen Augen rinnen
Viel Tränen ohne Ruh
Kann Tröstung nicht gewinnen
Und hab nicht Rast noch Ruh
Was kann es mit mir werden
In Trübsal ich vergeh
Da ich auf dieser Erden
So ganz verlassen steh
Ach Tod, nimm her den Bogen
Schieß auf mich ab den Pfeil
Mein Lieb ist mir entzogen
An Freud hab mehr kein Teil
Forster III, 155« Nr. 38; der selbe im Rhythmus wenig anders III, 1549 Nr. 17. —
Niederländische Melodie in Souterliederkes 1540 Ps. 67
Text Antwerpner Ldb. 1544 Nr. 139, daher Hor. belg. II Nr. 116 (4 Strophen) .
Vergleiche auch:
Ach Gott wem soll ichs klagen (Verjagte Lieb) Ach Gott, wem soll ichs klagen Das heimlich Leiden mein! Mein Buhl ist mir verjaget In fremde Land dahin Mein Lieb ist mir verjaget Scheiden ist mir worden kund Ach Gott wem soll…
Ach Gott wem soll ich klagen mein Leid Ach Gott, wem soll ich klagen mein Leid Daß mir mein jung Herz gefangen leit Und will mir nicht gelingen! Hätt mir ein feins braun Mägdlein auserkorn, Ein Ander thut mich verdringen ...…
Ich fahr dahin Ich fahr dahin, wann es muß sein ich scheid mich von der Liebsten mein; zuletzt laß ich das Herze mein, die weil ich leb, so soll es sein ich fahr dahin, ich fahr…
Wiewohl ich arm und elend bin Wiewohl ich arm und elend bin so trag ich doch ein steten Sinn Hoffnung tut mich ernähren was mir von Gott bescheret ist soll mir kein Mensch nit wehren. Viel falscher Zungen Hassen mich.…
Ach Gott wie weh tut scheiden Ach Gott, wie weh tut scheiden hat mir mein Herz verwundt So trab ich über die Heiden und traur zu aller Stund Der Stunden, der seind allsoviel mein Herz trägt heimlichs Leiden wie…