Ach Gott wem soll ichs klagen (Verjagte Lieb)

Mägdleins Klage über Untreue

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Ach Gott, wem soll ichs klagen
Das heimlich Leiden mein!
Mein Buhl ist mir verjaget
In fremde Land dahin
Mein Lieb ist mir verjaget
Scheiden ist mir worden kund
Ach Gott wem soll ichs klagen?
Mein Herz ist mir verwundt

Ich Hätt auf ihn gebauet
Als auf ein harten Stein
Es hat mich sehr gereuet,
Die Lieb ist worden klein
Kann ich von ihm wohl spüren
Er ist voll arger List
Und hat an mir gebrochen.
Daran kein Zweifel ist.

Daran sollt ihr gedenken
Ihr jungen Jungfraun fein!
An aller falscher Knaben Treu
Und die ist wahrlich nit klein
Denn sie sind falsch im Herzen
Sind aller Untreu voll
Mit Schimpfen und mit Scherzen
Wie man sie haben soll

Text in der Heidelberger Handschrift 343 Bl. 20b. um 1550 geschrieben
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 478b)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1550 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Mit der Zeile „Ach Gott, wem soll ichs klagen / Das heimlich Leiden mein“ beginnen mehrere Liedtexte aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Deutsche Liederhort bringt unter der Nummer 918 eine Nonnenklage mit diesem Anfang, Quelle sind Fliegende Blätter.