Liederlexikon: Heidelberger Handschrift
Liederbuch 1600 und früher | 1547Cod. Pal. germ. 343: Sammlung geistlicher und weltlicher Lieder – Heidelberg (?) · nach 1547. Wz.: Wappen des Sebastian von Heusenstamm, Erzbischof von Mainz (1545–1555), ähnlich Briquet 2.154 (Stadtprozelten 1565–1578). Schriftraum (links mit Metallstift begrenzt; am Rand Einstichlöcher) und Zeilenzahl variierend. Texte strophenweise abgesetzt. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von zwei Händen
Herkunft: Überwiegend Abschriften zeitgenössischer Drucke. Datierung nach Lied Nr. 62, das sich auf die
Gefangennahme Kurfürst Johann Friedrichs I. des Großmütigen von Sachsen (1503–1554, EST N.F. I/1,
Taf. 154) durch Kaiser Karl V. (1500–1558, EST N.F. I/1, Taf. 43) im Mai 1547 bezieht. Hs. wohl aus dem Besitz
Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (vgl. Mück, s. Lit., S. 247–251), vielleicht bei der Katalogisierung 1556/59
verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1950, 178r – [Gaistliche vnd weldtliche Lieder]
Schreibsprache: südrheinfränkisch mit Spuren der Vorlagen (Hand II mit ostschwäbisch-bairischen Formen).
Literatur: Bartsch, Nr. 171; Wilken, S. 428; Kopp, S. VI–XVII; Deutscher Liederhort. Auswahl der vorzüglicheren Deutschen Volkslieder … gesammelt von Ludwig Erk … neubearb. von Franz M. Böhme, Bd. 1, Leipzig 1893, S. XX Nr. 37; Cramer 1, S. 405f. (Sigle E bzw. D; gibt für Nr. 106 fälschlich 91r – 92v an); KiepeWillms, S. 63 (Sigle c1); Hans-Dieter Mück, Untersuchungen zur Überlieferung und Rezeption spätmittelalterlicher Lieder und Spruchgedichte im 15. und 16. Jahrhundert. Die ‘Streuüberlieferung’ von Liedern und Reimpaarrede Oswalds von Wolkenstein, Bd. 1: Untersuchungen, Göppingen 1980 (GAG 263), S. 13 Nr. 8, S. 235–257 (Sigle t);
Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg343.
- Heidelberger Handschrift im Archiv:
- Ach Gott wie weh tut scheiden
- Ach Gretlein übern Rhein
- Aus argem Wahn so heb ich an
- Der Sommer fährt uns von hinnen
- Der Wächter der blies an den Tag
- Dort ferne vor jenem Walde
- Entlaubet ist der Walde
- Es taget an dem Höchsten
- Es wollt ein Binder wohl reisen
- Es wollt ein Jäger jagen
- Es wollt ein Jäger jagen
- Es wollt ein Jäger jagen (Jungfrau Maria)
- Es wollt ein Jäger jagen (Wilde Schwein)
- Ich ritt mit Lust durch einen Wald
- Innsbruck ich muß dich lassen (Heidelberg)
- Kehr wieder Glück
- Kein Lieb ohn Leid
- Soldaten-Reime auf Militär-Signale
- Von edler Art auch rein und zart
- Von üppiglichen Dingen (Erlebnisse beim Bauerntanz)
- Wiewohl ich arm und elend bin
- Wo soll ich mich hinkehren (Einsiedler)
- Wohlauf gut Gsell von hinnen
- Wohlauf wohlauf mit lauter Stimm
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