Den lieben langen Tag
hab´ ich nur Schmerz und Plag
und sollt´ am Abend doch nit weine?
Wenn ich am Fenster steh
so in die Nacht nei seh
so ganz alleine
dann muss ich weine
Denn ach! mei Lieb ist tot
dort ob´n beim lieben Gott
der war mit Herz und Seele meine!
Ich seh‘ ihn nimmermehr
das drückt mich gar zu schwer
und ich muss weine, bin i alleine
Ach Gott, er hat mir´s g´sagt
wenn ich ihn oft so g´plagt
Du wirst einmal um mich noch weine!
Wenn ich fortgezogen bin
ganz weit ins Ausland hin
dann, liebe Kleine
dann wirst du weine!
O du mein guter Gott
´s wär besser doch als tot
Ich wollt gewiss dann gar nit weine!
Wenn er nur wiederkäm
in seinen Arm mich nähm
und sagt: „Bist du meine, du liebe Kleine!“
Jetzt kommt er nimmermehr
mir wird mein Herz so schwer
und abends musss ich immer weine.
Wenn ´d Stern spazieren geh’n
glaub ich sein Aug‘ zu sehn
und bin alleine, da muss i weine
Text: Philipp J. Düringer (vor 1831) –
Musik: Volkslied, Verfasser unbekannt.
Den Text hat der Dichter der Melodie eines Schnadahüpfels aus der Steiermark unterlegt.