Wir preußischen Husaren

Wir preußischen Husaren, wann kriegen wir das Geld
wir müssen ja marschieren ins weite, weite Feld
Wir müssen marschieren dem Feind entgegen
damit wir ihm heute noch können den Paß verlegen

Wir haben ja ein Glöcklein, das läutet so hell
das ist ja überzogen mit lauter gelbem Fell
und wann man das Göcklein nur läuten hört
da heißt es: Husaren, geschwind aufs Pferd

Auch haben wir ein Bräutlein uns auserwählt
das lebet und das schwebet ins weite, breite Feld
Das Bräutlein, das wird Standarte genannt
die ist uns Husaren gar wohl bekannt

Und als nun die Schlacht vorüber war
drin einer  den andern wohl sterben sah
schrie einer zu andern: Ach  Jammer, Angst und Not
mein lieber Kamerade, der ist geblieben tot

Das Glöcklein, das klinget nun, aber nicht so hell
es ist ihm ja zerschossen sein goldig gelbes Fell
das silberne Bräutlein, das ist uns doch geblieben
es tut uns ja winken, was hilft uns das Betrüben

Und wer sich in preußische Dienste will begeben
der soll sich sein Lebtag lang kein Weibl nicht nehmen
er soll sich nicht fürchten, vor Regen, Sturm und Wind
und bleiben ganz verständig, fein hurtig und geschwind

Text und Musik: aus der Gegend von Bayreuth , Verfasser unbekannt
nach Ditfurth , Fränkische Volkslieder

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1760 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:
1403

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Diese Klagelieder über Soldaten-Schicksale stammen noch aus dem 18. Jahrhundert und waren bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet, so lange die den Menschen entwürdigende Prügelstrafe und das „Spießruten laufen“ für militärische Vergehen in barbarischer Weise noch gehandhabt wurden.

"Wir preußischen Husaren" in diesen Liederbüchern

auch in: Des Knaben Wunderhorn I, (1806, „Wir sind ja die Husaren und haben nicht viel Geld“) – Zupfgeigenhansl (1908) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935)