Übermorgen reis‘ ich fort
Weil ich muß aus diesem Ort
Als ich über die Grenze kam
Hielten mich die Bauern an
Hielten sie mich an

Sie fragten mich wohl hin und her
Ob ich nicht ein Deserteur wär
Sie führten mich ins Hauptmanns Haus
O wie wird es mit mir fallen aus
Mit mir ist es aus

Hört, ihr Herren insgemein
Ich will euer Untertäner sein
Aber laßt mir meine Bitte gewähren
Aber laßt mir meine Bitte gewähren
Daß ich nicht brauche sterben

Deine Bitte können wir dir nicht gewähren
Mache dich bereit zum Sterben
Oder hast du noch ein feines Liebchen allhier
Oder hast du noch ein feines Liebchen allhier
So nimm Abschied von ihr

Als ich zu der Herzallerliebsten kam
Fing sie bitterlich zu weinen an
Schönster Engel, weine nicht, weine nicht so sehr
Du betrübst mein Herz ja noch viel mehr
weine nicht so sehr

Hört, ihr Herren insgemein
Wenn ihr schießet, schießet alle zugleich
Schießet, schießet, daß das Blut rausspritzt
Und verschont mein junges Leben nicht
Verschont es nicht

Wer hat denn nun das Liedlein erdacht?
Es hats ein Preußischer Kanonier gemacht
seinem Schatz zu einer schönen guten Nacht
hats ein preußischer Kanonier gemacht
Zu einer schonen guten Nacht

Text: von einem Bauerssohn aus Vahrholz b. Kalbe an der Milde, Provinz Sachsen 1857 –
Musik: Die Melodie aus Mose. — Parisius‘ Sammlung
in: Der große Steinitz (1954), S. 472, Nr D von Nun ade jetzt reis ich fort
Eine gewisse Ähnlichkeit zu „Zu Straßburg auf der Schanz

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Liederzeit: vor 1857 : Zeitraum:
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