Nicht weit von Württemberg und Baden (Hohenzollern)

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Nicht weit von Württemberg und Baden
von Bayern und der schönen Schweiz
Da liegt ein Berg so hoch erhaben
Den man den Hohenzollern heißt
Er schaut herab so stolz und kühn
auf alle, die vorüberziehn.
Auf Hohenzollerns steilen Felsen
Wo unverzagt die Eintracht ruht

Von diesem Berg, da geht die Sage
die sich aufs ganze Land erstreckt,
und jeder Vater kennt die Klage,
die ihn und seinen Sohn erschreckt:
Man nimmt ihn fort ins fremde Land,
sein Liebchen glaubt, er sei verbannt
Auf Hohenzollerns steilen Felsen
Wo unverzagt die Eintracht ruht

Und kommt die längst erwünschte Stunde
die uns zur Heimat wieder ruft
dann singen wir mit frohem Munde
dem schönen Hohenzollern zu
Wir rufen laut: Du heil´ges Land
Wie ist mein Herz an dich gebannt,
An Hohenzollerns steilen Felsen,
Wo unverzagt die Eintracht ruht.

Text: K. Killmaier?  bzw. Soldatenlied nach H. Vitalowitz 1849
Musik: Verfasser unbekannt – Volksweise

Das Lied handelt von Abschied und Heimkehr, Angst und Hoffnung des Soldaten und seiner Angehörigen und hat wie das Württemberglied einen historischen Hintergrund. 1849 entsagten die Fürsten von Sigmaringen und Hechingen der Regierung ihrer Erbländchen, die kraft alter Erbverträge von 1691 und 1707 an Preußen fielen. Dieser bedeutsame Einschnitt in die Geschichte beider Fürstentümer ist hier im Bild vom Soldaten, der zum Kampf in die Fremde ziehen muss, ausgedrückt. (Dr. Waltraud Linder-Beroud)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1849 : Zeitraum:
Schlagwort:
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Anmerkungen zu "Nicht weit von Württemberg und Baden (Hohenzollern)"

Die genaue Herkunft des zur Weise eines alten Reservistenliedes gesungenen Liedes ist mangels früher gedruckter Überlieferung bis heute noch nicht geklärt. Die Lokalforschung war sich aber bereits um 1900 darin einig, dass es anlässlich der Übergabe von Hechingen und Sigmaringen an Preußen entstanden ist. Ob es nun bereits 1849 von einem namentlich bekannten Postpraktikanten oder etwas später von einem Soldaten aus Hechingen stammt, der es um 1860 beim Abschied aus dem Dienst in einem hohenzollernschen Regiment in Saarlouis den Kameraden gewidmet haben soll, spielt eigentlich nur noch eine sekundäre Rolle.

„Nicht weit von Württemberg und Baden“ wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch einheimische Soldaten sowie durch Handwerksburschen auf der Walz über den süddeutschen Raum hinaus in ganz Deutschland verbreitet und war eines der populärsten Heimatlieder der Zeit, wenngleich es in Liederbüchern selten zu finden ist. Noch um 1900 wird ihm als treffender Ausdruck eines Zoller-Schwaben, der 1849 an Preußen gekommen und fortgenommen wird ins ferne Land, Symbolcharakter zuerkannt. (Dr. Waltraud Linder-Beroud)

"Nicht weit von Württemberg und Baden (Hohenzollern)" in diesen Liederbüchern

u.a. in : Concordia-Liederbuch (1911, dort heisst es am Ende jeder Strophe ….“wohl unverzagt die deutsche Eintracht ruht“) – Gesellenfreud (1913, Angabe: K. Killmaier?) — Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) – Berg Frei (1919) — Albvereins-Liederbuch (Ausgabe 1927, Soldatenlied nach H. Vitalowitz 1849) — Wie´s klingt und singt (1936) —