Es wollt ein Mägdlein tanzen gehn (Uhland)

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Es wollt ein Mägdlein tanzen gehn
Sucht Rosen auf der Heide
Was fand sie da am Wege stehn?
Eine Hasel, die war grüne

„Nun grüß‘ dich Gott, Frau Haselin
Von was bist du so grüne?“
„Nun grüß‘ dich Gott, feins Mägdelein!
Von was bist du so schöne?“

„Von was dass ich so schöne bin
Das kann ich dir wohl sagen
Ich eß weiß Brod, trink kühlen Wein
Davon bin ich so schöne.“

„Isst du weiß Brot, trinkst kühlen Wein
Und bist davon so schöne
Auf mich so fällt der kühle Tau
Davon bin ich so grüne.“

„Hüt dich, hüt dich, lieb Haselin
Und tu dich wohl umschauen
Jch hab‘ daheim zween Brüder stolz
Die wollen dich abhauen.“

„Und hau’n sie mich im Winter ab
Jm Sommer grün‘ ich wieder
Verliert ein Mägdlein ihren Kranz
Den find’t sie nimmer wieder.“

Aus Uhlands Volkslieder Bd. 1. S. 66

Geschichte dieses Liedes:


Liederthema: ,
Liederzeit: (1820)

Mehr über:

Es wollt ein Mädchen zum Tanze gehn , bis auf das 16. Jahrhundert zurückreichend, andere Schreibweise: Es wollt ein Mägdlein tanzen gehn oder Es trieb ein Mädchen mit den Gänsen aus – Das Gespräch des Mädchens mit einem Haselnußstrauch oder einem Haselbusch ist im Prinzip ein Lied, mit denen Mädchen vor ungewollter Schwangerschaft gewarnt wurden. Anderer Titel Das Mädchen und die Hasel

"Es wollt ein Mägdlein tanzen gehn (Uhland)" in diesen Liederbüchern

Volker (1925)

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