Ich bin ein lust´ger Füsilier
niemals meinen Mut verlier
ich diene meinem König treu
und meinem Mädchen auch dabei

Des Morgens, wenn ich früh aufsteh
und zum exerzieren geh
dann beschau ich erst vorher
meinen Säbel und Gewehr

Hab ich das für gut befunden
wird die Tasche umgebunden
und dann gehts mit heitrem Sinn
nach dem Exerzierplatz hin

Der Korporal wird inspizieren
Gewehr und Tasche revidieren
und hat man da nicht recht geputzt
so wird man tüchtig abgemutzt

Unser Lieutnant spricht sodann
„Kommt er mich nochmal so ´ran
so schlägt, ich schwör´s bei Stein und Bein
ein Kreuzmillionendonnerwetter drein!“

Unser Hauptmann, der ist gut
wenn man seinen Willen tut
aber hat man was verbrochen
wird man gleich ins Loch gestochen

Unser Feldwebel Hämmerlein
teilt die Kompagnie dann ein
teilt sie in Züge groß und klein
und auch in Sektionen ein

Auf dem Marsch ein lustig Lied
aus der Flasch´ nen tücht´gen Hieb
das macht unsre Kehle feucht
und der Affe wird so leicht

Treffen wir ein feindlich Corps
Heißt es gleich „Die Schützen vor!“
Geht der Feind noch nicht zurück
so wird er von uns attaquiert

Kommen wir nun ins Quartier
kriegen wir wohl Wein und Bier
Ein hübsches Mädchen an den Arm
das macht den Füsilier so warm

Liegen wir dann in dem Bett
schnarchen alle um die Wett´
hört man aus der Ferne schon
des Hornisten heitren Ton

Sterben wir im Siegesfeld
scheid´n wir fröhlich aus der Welt
da drob´n gibt´s ein gut Quartier
da ist schon mancher Füsilier

Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von „Ich bin der Doktor Eisenbart„. Das Lied wurde auch in anderen Textversionen gesungen, mal als Grenadier, als Kanonier etc… Dabei wurden auch die Melodien von Papst und Sultan sowie Studio auf einer Reis verwendet. Eventuell je nach Truppe?

u.a. in: Deutsches Armee LiederbuchKriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

Unter dem Titel „Ich bin ein lustiger Grenadier“ bzw „Kanonier“ oder „Füsilier“ sangen bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs hinein die Soldaten Lieder über ihren wenig lustigen Alltag. Dabei wurden die Texte auf populäre ältere Melodien gesungen. Beliebt war „Papst und Sultan“ und „Studio auf einer Reis„, aber auch der Doktor Eisenbarth fand Verwendung.