Es wohnt ein Müller an jenem Teich

Volkslieder » Arbeit und Berufe » Müller-Lieder »

Es wohnt ein Müller an jenem Teich
Lauf, Müller, lauf
Der hatt eine Tochter, und die war reich
Lauf, Müller, lauf
Wie die Katz nach der Maus
potz Himmeldonnerwetter, Müller, lauf, lauf, lauf
und tu dein Schlappmaul auf!

Nicht weit ab wohnt ein Edelmann
Der wollte des Müllers Tochter han

Der Edelmann hat einen Knecht
Und was er tat, das war ihm recht

„Guten Tag, guten Tag, Frau Müllerin
Wo stell ich denn meinen Habersack hin?“

„So stell ihn nur in jenes Eck
Grad neben meiner Tochter Bett“

Und als es kam um Mitternacht
es in dem Sack lebendig ward

Die Tochter schrie, die Tochter schrie:
„Es ist ein Dieb in unserer Mühl.“

„Ich bin kein Dieb, ich bin kein Dieb
Ich bin ein Edelmann, und hab dich lieb.“

„Einen Edelmann, den mag ich nicht
Einem braven Burschen versag ich mich nicht.“

„Ein braven Burschen muß ich haben
Und müßte ich ihn aus dem Boden graben.“

Text und Musik: Verfasser unbekannt,aus Brandenburg ,
ursprünglich nach einer Liederhandschrift aus dem 17. Jahrhundert ?

u.a. in:   Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914) —

andere Fassung in: „Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843, aus der Gegend von Frankfurt a. M., ohne „Lauf Müller Lauf“, dafür mit „Lut lut lut…“ und weiteren Strophen, Melodie 3)

Und als sie ihn aus der Erd raus grub
da war’s ein lausiger
lut lut lut lut lut
da war’s ein lausiger Schneidersbub

Sie grub ihn hinein und wieder heraus
und macht ein´n lust´gen
lut lut lut lut lut
und macht ein´n lust gen Müller daraus

eine weitere Version in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928) — in Schürz dich Gretlein wird eine Shanty-Version aufgeführt

Weitere Version in Erotische Volkslieder aus Deutschland (1910):

Es wohnte ein Müller an jenem Teich, Es wohnte ein Müller an jenem Teich
Der hatte eine Tochter Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt!
Der hatte eine Tochter und die war reich.

Nicht weit davon ein Edelmann, Nicht weit davon ein Edelmann
Der wollt des Müllers Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt!
Der wollt des Müllers Tochter ham.

Der Edelmann hatte einen Knecht, Der Edelmann hatte einen Knecht
Und was der tat Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt
Und was der tat, das tat er recht.

Er steckte den Herrn in einen Sack, Er steckte den Herrn in einen Sack
Und trägt ihn in die Mühle Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt
Und trägt ihn in die Mühle als Hafersack.

Ei guten Morgen, Frau Müllerin, Ei guten Morgen, Frau Müllerin
Wo stell ich meinen Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt!
Wo stell ich meinen Hafersack hin

Stellt ihn nur hin in jene Eck, Stellt ihn nur hin in jene Eck
Nicht weit von meiner Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt
Nicht weit von meiner Tochter ihr Bett.

Und als es war um Mitternacht, Und als es war um Mitternacht
Der Hafersack Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt!
Der Hafersack lebendig ward.

Ach Mutter, mach geschwind mal Licht, Ach Mutter, mach geschwind mal Licht
Der Hafersack Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt!
Der Hafersack schon auf mir liegt.

Der Hafersack hat Händ und Füß, Der Hafersack hat Händ und Füß
Und in der Mitte Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt
Und in der Mitte en langen Spieß.

Ach Tochter, hätt´st du still geschwiegen, Ach Tochter, hätt´st du still geschwiegen
Ein Edelmann vom Zum Nudel, nudel, natt, natt, natt
Ein Edelmann konnst du kriegen