Es wohnt ein König an dem Rhein

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Es wohnt ein König an dem Rhein
der hatt´ sich drei liebliche Töchterlein
der hatt´ sich drei liebliche Töchterlein

Die erste starb gar früh am Tag
Man trug sie fort wohl in das Grab.

Die zweite die starb zur Mittagszeit
Man legt sie auch in die Erd‘ hinein.

Die letzte war gar ein wildes Blut
Sie floh mit dem Spielmann des Vaters Gut

Wohl sieben Jahr es war darnach
Da hatt sie bereut, daß sie das tat

„O Spielmann, jetzt bring mich wieder heim
0 bring mich zur Mutter heim an den Rhein!“

Als sie wohl an die Pforten kam,
Sie klopft mit ihrem zarten Händchen an.

„Wer ist da draußen, wer klopfet an?
Wer kann mich Arme nicht ruhen lan?“

„Es ist ein Mägdlein hübsch und fein
Sie möcht gern eure Dienstmagd sein“

„Das Mägdlein ist mir zu hübsch und fein
Sie möcht mir gar mein Söhnlein freln.“

Der Spielmann tat einen hohen Eid:
„Ich weiß, daß das Mägdlein euren Sohn nicht freit“

Die Mutter, die setzte sich auf die Bank
und dingte die Magd sieben Jahre lang.

Als sie nun gedient sieben Jahre lang
da wurde das Mägdlein plötzlich krank.

„Sag Mägdlein, wo sind deine Eltern zu Haus
auf das wir schicken mit Boten hinaus!“

„Mein Vater, der ist wohl ein König am Rhein,
Ich hoffe, du wirst mir lieb Mutter sein.“

„Wie könnt ich deine lieb Mutter sein?
Du hast ja von Gold kein Ringelein.“

„In meiner Kammer, im Eichenschrein
Da lieget das goldne Ringelein.“

„Sag Tochter, warum hast du nicht eher bekannt
in Sammet und Seide hätt ich dich gewand’t.“

„Die Seid und Sammet sind nicht so fein
Sie tragen mich nicht ins Himmelreich“

Es dauerte sieben Tag darnach,
Da trug man Mutter und Tochter ins Grab.

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Die erste Melodie ( in zwei Lesarten) aus: Deutscher Liederhort , die zweite Melodie aus Verklingende Weisen Band I (1926, Lothringen) – Ursprünglich womöglich aus der Gegend von Trier, um 1825 aufgezeichnet, das Lied ist aber älter.  Weitere Aufzeichnungen aus Brandenburg , Schlesien , Sachsen , Gegend von Heilbronn , Bonn . Köln , Lothringen ….

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
Schlagwort:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Das Lied ist aber vielfach mündlich überliefert und dabei verändert worden .  In späteren Fassungen , wie sie Ludwig Erk in Deutscher Liederhort (1856) aufgezeichnet hat, sterben die beiden Schwestern nicht, sondern ziehen weg und heiraten, das Mädchen läuft in einer Fassung (aus der Gegend Köln , Bonn )  mit dem Spielmann fort –   Weitere Fassung dieses Liedes – eine Fassung ohne Spielmann auch in Des Knaben Wunderhorn (1805) .