Text nach Uhland 248, der ihn aus einer Handschrift des 16. Jahrhunderts auf der Bibliothek zu Brieg durch Hoffmann erhalten hatte. — Die Melodie mit untergelegter erster Strophe bei Werlin 1646, III, S. 1968. Original s. Altdeutsches Liederbuch 296.
Die Melodie zeigt uns den Taktwechsel von 3/2 und 2/2, nach Art der süddeutschen Bauerntänze. Das Original hat in vierfach größeren Noten 3/1-Takt vorgezeichnet und die dreizeitigen Takte durch schwarze Noten dargestellt. Dem entsprechend muß man sich die Ausführung hier durchweg im 3/4-Takt vorstellen, wobei abwechselnd Synkopen auftreten.
Eine andere Melodie bei Nik. Zange, Musikalischer Zeitvertreiber 1609, Nr. 12 nur als Fragment in einem Quodlibet erhalten:
Das Lied ist ein Spottlied auf das Treiben der Bauern bei einer Bauernhochzeit zu St. Pölten in Österreich, nach Art der alten Neidharte (Neidhart). Witzelnd zweimal als Refrain der Bauernruf an die Zugpferde angebracht: wüste! (links) hott! (rechts zu gehen).
Erklärung. 5, 4 leiden-guten Mut, sakramentisch guten = ausgelassenen Sinn ; leiden: beim Leiden Christi!
Andere Textfassung:
Die Bauern von St. Pölten dazu die ganze Gemeind´ die ritten auf ein Hochzeit und keiner blieb daheim
Sie ritten alle Hengste nur einer eine Mähr der Richter einen Esel der weiser war als er
Drauf huben´s an zu rennen wohl über Stein und Stock, der Bräutgam war der vörderst in seinem blauen Rock
Dann gingen sie zur Kirche mit Braut und Bräutigam damit die beid´n tun dürfen was sie schon lang getan
Darauf täten sie trinken ein süßen sauren Wein da wollt ein jeder Esel der nächst beim Fasse sein
Und als sie waren trunken hub sich ein Hader an sie schlugen sich die Bäuch und Nas mit Stühlen, Glas und Pfann
Und von der ganzen Gemeinde ein einziger übrig ist das war des Richters Esel der lachet auf dem Mist
"Die Bauern von St. Pölten" in diesen Liederbüchern
Wir reiten durch das Feindesland Wir reiten durch das Feindesland den Säbel locker, den Hahn gespannt wir reiten wir reiten wir reiten Wann hatten wir ein weich Quartier wir lang ist´s her? Für Mann und Tier? Wir reiten Der Mond am Himmel sah uns zu nun ging in Wolken er zur Ruh wir reiten Daheim…
Ein Brautpaar wollte Hochzeit machen Ein Brautpaar wollte Hochzeit machen, Lischen war froh. Da hatte sie keinen Brautkranz, und da weinten sie so. Der Bräutigam holt´ den Ofenkranz rein, Lischen war froh, da hatte sie einen Brautkranz, und da lachten sie so. Das Brautpaar wollt' zur Kirche gehn, Lischen war froh, da hatte er kein'n…
Herr verschone mich (Kavallerie) A Herr verscho o o ne mich Jesus Maria a a Ist dann kein Kavallerie mehr da Jesus Marie Wo bleibt dann die Infanterie Hätten wir dies Hätten wir das Hätten wir Heu Hätten wir Gras So haben wir aber nichts als diese Alte, alte, alte Schindmährerere. in Des Knaben…