Der Himmel ist so trübe
scheint weder Mond noch stern
der Jüngling, den ich liebe
der ist so weit entfernt
Ach hätten meine Augen
Den Jüngling nie gesehn
So könnt ich froh und glücklich
Durch dieses Leben gehn!
Du gedachtest mich zu kränken
Wenn du mit Andern scherzt:
Ich werd es dir gedenken
Und schreiben in mein Herz.
Vor Kummer und vor Sorgen
Kann ich nicht schlafen ein:
Im Schoss der kühlen Erde
Wird Ruhe für mich sein.
Wenn ich schon längst gestorben
Mein Leib zur Asche ist
So kannst du zu dir sagen
Die Hab ich einst geliebt.
Text: Verfasser unbekannt, die ersten vier Zeilen auch in einem gleichnamigen Gedicht von Leopold Friedrich Günther von Göcking (1787). Was war zuerst da: Volkslied oder Kunstlied ?
Musik: Verfasser unbekannt (vor 1808) Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 709a, „Die Verlassene“)
Die Geschichte von „Der Himmel ist so trübe“ zu rekonstruieren ist schwierig. Auf der einen Seite gibt es das 1787 verfasste schmachtende Gedicht von Leopold von Göcking, das 1808 auf die gleiche Melodie wie später das Kinderlied „Puthöneken“ gesungen wird: eine einfache, fröhliche Marschmelodie im 2/4-Takt, die so gar nicht zum Inhalt passen will.
Dann gibt es die zahlreichen Nachdichtungen mit fast gleichlautenden ersten vier Zeilen im 6/8 oder 3/4, die in zwei Lesarten aufgeschrieben wurde und besser zum Text passen, eine davon auch auf das Lied „Was falsche Liebe tut„.
Zweite Melodie zu "Der Himmel ist so trübe (Verlassene)"
Anmerkungen zu "Der Himmel ist so trübe (Verlassene)"
Aus Imbsen bei Dransfeld (Hannover) 1880 an Erk eingesandt. Dieselbe Melodie mit ganz anderem Texte: Der Himmel ist dunkel… aus Niederhessen bei J. Lewalter III, Nr. 1. —
"Der Himmel ist so trübe (Verlassene)" in diesen Liederbüchern
Der Himmel ist so trübe Der Himmel ist so trübe Es scheint weder Mond noch Stern Das Mädchen, das ich liebe, ja liebe Das weilet in der Fern´ Ach, hätten…
Die Nacht die ist so trübe Die Nacht, die ist so trübe scheint weder Mond noch Stern Der Jüngling, wo ich liebe der ist so fern, so fern Wir saßen in…
Der Himmel ist so trübe Der Himmel ist so trübe scheint weder Mond noch Stern: das Mädchen, das ich liebe das ist so weit entfernt Ich schneid' nicht gern kurz Gerste…