Willst du frei und fröhlich gehn

Hochzeitslied

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Willst du frei und fröhlich gehn

Willst du frei und lustig gehn
Durch das Weltgetümmel
Musst du auf die Vöglein sehn
Wohnend unterm Himmel
Jedes hüpft und singt und heckt
Ohne Gram und Sorgen
Schläft vom grünen Zweig bedeckt
Sicher bis am Morgen

Jedes nimmt ohn Argelist
Was ihm Gott beschieden
Und mit seinem Fräulein ist
Männlein wohl zufrieden
Keines sammelt kümmerlich
Vorrat in die Scheunen
Dennoch nährt und labt es sich
Mit den lieben Kleinen

Keines bebt im Sonnenstrahl
Vor den fernen Stürmen
Kommt ein Sturm, so wird’s im Tal
Baum und Fels beschirmen
Täglich bringt es seinen Dank
Gott für jede Gabe
Flattert einstens mit Gesang
Still und leicht zu Grabe

Willst du frei und lustig gehn
Durch dies Weltgetümmel
Musst du auf die Vöglein sehn
Wohnend unterm Himmel
Wie die Vöglein haben wir
Unsren Vater droben
Lass ein treues Weib mit dir
Lieben ihn und loben

Text: Johann Georg Jacobi (1779, ursprünglich mit der Überschrift „Hochzeitslied“, später vielfach umgedichtet, nicht zuletzt für Schulen, siehe unten)
(Ähnlichkeit zu Ohne Sang und ohne Klang)
Musik: J. A. P. Schulz (1782, „Lieder im Volkston“)

in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten  (1912)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1779 : Zeitraum:

Zweite Melodie zu "Willst du frei und fröhlich gehn"

Zweite Melodie zu Willst du frei und fröhlich gehn
Zweistimmiger Satz

Anmerkungen zu "Willst du frei und fröhlich gehn"

Spätere Textfassungen für Schulen u. a.:

Willst du frei und fröhlich gehn
durch dies Erdgetümmel
mußt du auf die Vöglein sehn
wohnend unterm Himmel
Jedes hüpft und singt und fliegt
ohne Gram und Sorgen
schläft, vom grünen Zweig gewiegt
sicher bis zum Morgen

Jedes nimmt ohn´Arg und List
was ihm Gott beschieden
und mit seinen Federn ist
jegliches zufrieden
Keines sammelt kümmerlich
Vorrat in die Scheunen
dennoch nährt und labt es sich
mit den lieben Kleinen

Keines bebt im Sonnenstrahl
vor den fernen Stürmen
kommt ein Sturm, so wird im Tal
Baum und Fels es schirmen
Täglich bringt es seinen Dank
Gott für jede Gabe
flattert einstens mit Gesang
leis´und leicht zum Grabe

Willst du frei und fröhlich gehn
durch dies Erdgetümmel
mußt du auf die Vöglein sehn
wohnend unterm Himmel
Wie die Vöglein haben wir
unsern Vater droben
und mit ihnen wollen wir
lieben ihn und loben