Siehst du im Osten das Morgenrot (Volk ans Gewehr)

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Dieses Lied, das zu den bekanntesten und am häufigsten gesungenen Massenliedern des „Dritten Reiches“ gehörte, schrieb der Berliner Hobby-Musiker und Kaufmann Arno Pardun 1931 zwei Jahre vor der „Machtergreifung“ und widmete es Joseph Goebbels (Hodek 1984, 31). Pardun war bereits seit mehreren Jahren SA- und NSDAP-Mitglied. (seit 1926), als er dieses unsägliche Haßlied schrieb, welches den Nationalsozialisten den Weg ebnen half. Der Kaufmann Pardun wird nicht schlecht verdient haben bei der Plünderung der Kaufhäuser seiner jüdischen Konkurrenten…

Siehst du im Osten das Morgenrot
ein Zeichen zur Freiheit zur Sonne
Wir halten zusammen, ob lebend, ob tot
mag kommen, was immer da wolle
Warum jetzt noch zweifeln? Hört auf mit dem Hadern
Noch fließt uns deutsches Blut in den Adern
Volk ans Gewehr Volk ans Gewehr

Viele Jahre zogen dahin
geknechtet das Volk und betrogen
Verräter und Juden hatten Gewinn
sie forderten Opfer Legionen
Im Volke geboren erstand uns ein Führer
gab Glaube und Hoffnung an Deutschland uns wieder
Volk ans Gewehr Volk ans Gewehr

Deutscher, wach auf, und reihe dich ein
wir schreiten der Sonne entgegen
frei soll die Arbeit und frei wolln wir sein
und mutig und trotzig-verwegen
Wir ballen die Fäuste und werden es wagen
es gibt kein Zurück mehr und keiner darf zagen
Volk ans Gewehr Volk ans Gewehr

Wir Jungen und Alten, Mann für Mann
umklammern das Hakenkreuzbanner
Ob Bauer, ob Bürger, ob Arbeitsmann
sie schwingen das Schwert und den Hammer
für Hitler, für Freiheit, für Arbeit und Brot
Deutschland, erwache Juda den Tod
Volk ans Gewehr Volk ans Gewehr

Text und Melodie: Arno Pardun , 1931

Dieses Machwerk erinnert an Lieder aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon , aber auch an „ Die Wacht am Rhein “ – besonders perfide die Anspielungen an das Arbeiterlied : „..zur Freiheit zur Sonne“ zitiert fast wörtlich die Hymne der Sozialdemokratie „Brüder zur Sonne zur Freiheit“ , das wenige Jahre früher entstanden ist.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1931 : Zeitraum: ,
Schlagwort:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Dieses „deutsche Sturmlied“ (Böhme) hat Max Schneckenburger 1840 gedichtet, als in Deutschland ein Angriff von Frankreich auf das linke Rheinufer befürchtet wurde. Zahlreiche „Rheinlieder“ entstanden damals. Bekannt und beliebt wurde „Die Wacht am Rhein“ jedoch erst 1854 durch die Vertonung von Karl Wilhelm, Musikdirektor in Krefeld. Seitdem wurde das Lied von Männergesangsvereinen viel gesungen. Die größte Popularität erlangte es aber im Kriegsjahre 1870/71. Die „Wacht am Rhein“ wurde das Kriegslied der Deutschen und blieb Nationalgesang an den Gedenktagen.

Der Komponist erhielt 1870 die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und nach dem Krieg 1871 von der deutschen Regierung eine Dotation von jährlich 3000 Mark.

Es gibt zahlreiche weitere Lieder auf die Melodie von „Die Wacht am Rhein„, das Lied wurde immer wieder nachgedichtet und an aktuelle Ereignisse angepasst, insbesondere bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war das Lied überaus populär. Es gibt auch eine ganze Reihe von Gegenliedern. In den Jahren 1943/44 sangen die Kinder im Rheinland auf der Straße: „Lieb‘ Vaterland magst ruhig sein, Hitler zieht die Opas ein.“

"Siehst du im Osten das Morgenrot (Volk ans Gewehr)" in diesen Liederbüchern

in: Die weiße Trommel (1934) — Schlesier-Liederbuch (1936) — Liederbuch der NSDAP (1938) —  Morgen marschieren wir (1939) —