Nun Brüder stehet wie ein Mann (Der Streik)

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Nun, Brüder stehet wie ein Mann
die ernste Stunde kam
nun richtet vorwärts kühn den Blick
nur Memmen kehren feig zurück
verächtlich, ohne Scham

Es war kein blöder Frevelmut
der in den Streik uns rief
Weiß Gott, es tat´s die bitt´re Not
verkümmern will man uns das Brot
das, Brüder, kränkt uns tief

Und wär es nur das Brot allein
das trüge man zur Not
doch unser Ehre helles Schild
soll sinken tief in Nacht gehüllt
wer fügt sich dem Gebot?

Sehr eure Brüder, grau von Haar
gebrechlich ward ihr Leib
Alt wurden sie in Druck und Qual
sie aber halten allzumal
zu uns, trotz Weib und Kind

Die ihr im frischen Jugendschmuck
der Einheit Banner stützt
Glück auf, die Palme muß uns blühn
die düstern Wolken werden fliehn
obgleich es jetzt noch blitzt

Das ganze Deutschland blickt auf uns
wenn wir zu Grunde geh´n
Dann Glück und Ehre, gute Nacht
Wir haben´s selbst dahingebracht
und uns wär Recht gescheh´n

Text: Karl Fröhlich – Buchdrucker aus Berlin , am 1. August 1848
Musik: auf die Melodie „Auf ihr Brüder und seid stark

Das Lied erschien zuerst 1848 in einem vierseitigen Lieddruck „Freie Lieder für deutsche Arbeiter“ (gedruckt bei A. Bartz , Berlin , Neue Kirchgasse 2 ) — im Österreichischen Buchdrucker-Organ vom 12. 8. 1848 —

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