Maria und Sankt Joseph (Flucht nach Ägypten)

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Maria und Sankt Joseph (Flucht nach Ägypten)

Maria und Sankt Joseph
Die  reisen  nach Ägyptenland
Was fand sie an dem Wege stehn ?
Ein Feigenbaum hat wohlgetan
in Gottes Ehre
und der Maria dienen will
sie hat sie  gere

Sankt Joseph nahm den Esel
Den Zaum in seine Hand
und reist mit Maria
Bis sie ein Herberg fand

Sie reisen vor Frau Wirtin ihre Tür
„Frau Wirtin könnten wir nicht bleiben hier
Ich und meine Fraue?“
Der Wirt der sprach:
„Von Herze gere, In der Scheuer auf dem Straue“

Des Nachts, wohl um die halbe Nacht
Der Mann zu seinem Weibe sprach:
„Steh auf, steh auf und tu geschwind
und zünd ein Feuer ganz klein
gezeit in Gottes Ehre
Und der Maria dienen will
sie hat sie gere

Die  Frau sich auf die Türe stellt
und ruft die armen Leut:
Steht auf, steht auf, ihr armen Leut!
Ich hab ein Feuer ganz klein
gezeit in Gottes Ehre
und der Maria dienen will
sie hat sie gere

Die Frau, die nahm das Pännche
und das war hübsch und fein
und kocht dem Kindche Breie
und der war keusch und rein
Sie meint, das Kind soll essen sehr
Sie wusst nicht, dass es Jesus wär
Christus, unser Herre.
und der Maria dienen will
sie hat sie gere

Text und Musik: anonym aus Lothringen – Die Flucht nach Ägypten .
in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band I (1926)

Vorgesungen von Peter Gangloff ( Molters Peter) Melodie aufgenommen von Cl. Weber am 21. 6. 1918. Ein sehr altes Lied, dessen Spuren bis in das 15. Jahrhundert nachgewiesen werden, leider ist es in der Vorlage auch nur fragmentarisch. Der alte Sänger wusste wohl, dass noch zwei Strophen fehlten, in denen u. a. die Rede von grosser Kälte war, aber er konnte sich nicht mehr auf die Worte besinnen. Mit dem gleichen Titel „Die Flucht nach Ägypten“ gibt es ein Lied im zweiten Band der Volkslieder aus Lothringen, um Verwechslungen zu vermeiden aber als „Häscher des Herodes“ bezeichnet.

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