Kehr wieder Glück

Erfahrung eines Lebemanns

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Kehr wieder Glück

Kehr wieder, Glück mit Freuden
und wend Unfall von mir
Daß ich mich von der Lieb soll scheiden
ach Gott, das klag ich dir
Wenn ich bedenk den Anefang
so hat mein Glück ein Krebsgang
kehr wieder, Glück, und machs nit lang

Mein Herz hat viel erduldet
Mein Gemüt das kränkt sich sehr
Nit weiß ich, wie ichs Hab verschuldet
Mein Säckel ist mir worden leer —
Vor Bier und Wein gab ich das Mein
Darum kommt mein Geld in die Welt
Der lieb Gott weiß, wer’s Gluck behält.

Wer da will buhlen und prassen.
Der füll den Säckel mit Geld
Denn Buhlschaft räumt die Taschen
Nimmt bald was ihr gefällt
Wie bald sie spricht: „Laß fahren dahin
Der Narr der hat des Gelds zu viel
Er kauft mir, was ich haben will!“

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1662 „Erfahrung eines Lebemanns“, Melodie bei Werlin, S. 2348)

Heidelberger Handschrift 343, Bl. 120b  — Ein langweiliges Namenlied gleichen Anfangs daselbst 121; auch in Bergkreyen Nr. 55. Ambraser Liederbuch Nr. 35 und bei P. Schösser 1513, Nr. 51 und Forster III. 1549, Nr. 25 mit Melodie. Diese Melodie war aber durch Dehnungen verzerrt, so daß ich die vereinfachte Melodie bei J. Werlin (Handschrift vom Jahr 1646) vorzog. (Böhme)

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Liederzeit: vor 1513 : Zeitraum: