Ich weiß mir eine Jungfrau schön

Volkslieder » Liebeslieder »

=> (Alle Versionen)

Ich weiß mir eine Jungfrau schön,
wollt Gott sie wäre mein
von Perlen und von Golde
trägt sie ein Kränzelein

Von Perlen und von Golde
trägt sie ein Ehrenkranz
mit ihren schneeweißen Händen
bracht sie mich an den Tanz

Ich war in fremden Landen,
da lag ich unde schlief
da träumet mir eigentlichen
wie mir mein feins Lieb rief

Und da ich nun erwachte
da war es Alles nichts
es war die Nachtigalle
die sang so wonniglich

Steh auf, du guter Geselle
und reit du durch den Wald
sonst wird deine Liebe sagen
sie führ ein andern Geselln

Ich tät mich fast nicht säumen
ich ritt durch den grünen Wald
die Vöglein hört ich singen
sie sungen beide jung und alt

Ich ritt nun also lange
bis ich mein feins Lieb fand
Wie hast du mein vergessen
und mich verlassen ganz

Wie soll ich dein vergessen
du edler Amethist
der du in meinem Herzen
so tief versetzet bist

Drauf gab sie mir zu Pfande
Vergißnichtmein ein Kranz
den gab sie mir zu Pfande
mit ihrer schneeweißen Hand

Drauf gab ich ihr herwieder
von Gold ein Ringlein klein
Den tragt von meinetwegen
Herzallerliebste mein

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 154d „Vergißmeinnicht“) und Liederhort II (1893, Nr. 453 „Liebestraum“ und 490 „Liebe um Liebe“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1603 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Ich weiß mir eine Jungfrau schön"

  • 3. eigentlichen, mhd. eigenlîche, adv. (zum adj. eigenlich, was man selbst hat,) eigens besonders. –
  • 6. Vgl. Liederhort. S. 247. – fast, fest, sehr, durchaus, gar.
  • 8, 2 Der Vergleich der ins Herz geschlossenen Liebsten mit einem in Gold gefaßten Edelstein (Amethist), hat etwas ritterliches, wie das ganze Lied an die höfische Poesie gemahnt.

Aus einer Papierhandschrift vom Jahr 1603 in der Rhediger’schen Bibliothek zu Breslau. Mitgeteilt zuerst in Hoffmann’s „Monatsschrift von und für Schlesien“, Jahrg. 1829. Breslau, II. Bd., S. 550. Daher Wunderhorn. 4. 157; Erk, Liederhort, S. 347. Nr 154d und Uhland Nr. 20 — Hierher gehört auch: „Es steht ein Lindlein in diesem Tal, ach Gott… . (s. oben Nr. 406) und „In meines Buhlen Garten da lag ich und schlief.“ — „Wohl heute noch und morgen‚ zc. —