Ich schell mein Horn in Jammerton
mein Freud ist mir verschwunden
und hab gejagt ohn Abelon
es lauft noch vor den Hunden
ein edles Gwild in dem Gefild
als ich hab auserkoren
es scheucht ab mir als ich es spür
mein Jagen ist verloren
Fahr hin Gewild, in Waldeslust!
Ich will dir nit mehr schrecken!
mit Jagen dein scheeweiße Brust
ein anderer muß dich wecken
und jagen frei mit Hundes Krei
da du nit magst entrinnen
halt dich in Hut mein Tierlein gut
mit Leid scheid ich von hinnen
Kein edlers Tier ich jagen kann
das muß ich oft entgelten
noch halt ich stets auf Jagens Bahn
wiewohl mir Glück kommt selten
Ein Hochwild schon will mir entgohn
laß ich mich begnügen
an Hasenfleisch nit mehr ich heisch
das kann mich nit betrügen
Text und Musik: Verfasser unbekannt bzw. Herzog Ulrich von Württemberg (1487-1550)
zuerst im Liederbuch des Arnt von Aich (1519)
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 258)