Es hat die deutsche Artillerie der alte Fritz erschaffen

Volkslieder » Kriegslieder » Soldatenlieder »

=> (Alle Versionen)

Es hat die deutsche Artillerie
Der alte Fritz erschaffen.
Seit diesem Tage nennt man sie
Die Krone aller Waffen
Denn schon im siebenjähr´gen Krieg
erfocht der König manchen Sieg
mit seinen Artilleristen

Das Pulver das ein Mönch erfand
aus Schwefel, Salz und Kohle.
Ist wie der ganzen Welt bekannt,
dem Teufel abgestohlen.
Der kluge Mönch hieß Berthold Schwarz
drum ist die Lieblingsfarbe schwarz
bei allen Artilleristen

Man schuf aus Eisen und Metall
gewaltige Geschütze
Wer sich verstand auf Blitz und Knall
das war ein Artilleriste
Doch bald war man darauf bedacht
wie man Kanonen leichter macht
da wurden´s Feldgeschütze

Granaten, Kugeln, Eisen, Schrot
sind für das Feld geschaffen
wo uns ein fester Platz bedroht
sind Bomben uns´re Waffen
Granaten treffen allzumal
zum wenigsten die runde Zahl
von hundert neun und neunzig

Das allerstärkste Kriegesheer
kann ohne uns nichts machen
die Siegesgöttin lacht nicht eh´r
bis daß Kanonen krachen
Wo Artill´rie sich zeigen tut
zieht jeder höflich seinen Hut
Macht Platz, Kanonen kommen

Das Herz im Leibe tut sich freuen
sobald Kanonen blitzen
und kriecht der Feind zum Wald hinein
so brauchen wir Haubitzen
Granaten treffen allzumal
doch jedesmal in runder Zahl
von hundert neunundneunzig

O möchten wir mit Hörnerklang
doch bald ins Feld marschieren
der Frieden dauert gar zu lang
man muß viel exerzieren
Mein König mach uns bald mobil
das andre ist nur Kinderspiel
für deine Artilleristen

Text: Verfasser unbekannt
auf die Melodie “ O alte Burschenherrlichkeit

u.a. in Deutsches Armee LiederbuchFeuerwerker-Liederbuch (1883) — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Abgesehen davon, daß die Chinesen das Schwarzpulver mindestens schon im 13. Jahrhundert zum Bombenbau verwendeten, hat Bertolt Schwarz mit dem Pulver vermutlich gar nichts zu tun.  (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzpulver) Die letzte Strophe ist wieder ein Fall für Theweleits Männerphantasien: wenn der Frieden nicht auszuhalten ist, weil die Männer Krieg als ein Kinderspiel nehmen.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1883 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

O alte Burschenherrlichkeit ist ein Lied eines unbekannten Verfassers, das zuerst in der Berliner Zeitschrift „Der Freimüthige“   am 9. August 1825 unter dem Titel „Rückblicke eines alten Burschen“ gedruckt wurde. Die erste Zeile wurde zu einem geflügelten Wort vor allem in studentischen Verbindungen und Burschenschaften.

Das Lied wurde ins Schwedische, Niederländische, Estnische und Lettische übersetzt. Besonders in Schweden ist es noch immer populär. In vielen Pubikationen steht Eugen Höfling als Urheber, was aber unwahrscheinlich ist, da er zur Zeit der Erstveröffentlichung erst 16 Jahre alt war und weit weg von Berlin lebte.  (Wikipedia)