Ein Städtchen liegt im roten Königreich (Crimmitschau 1904)

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Ein Städtchen liegt im roten Königreich
in dem ein Kampf jetzt zittert
ein Kampf, der tobt, dem bisher keiner gleicht
so heftig und erbittert
Sie fanden´s gut, die noblen Herrn
viel tausend Weber auszusperrn
Der Ort, es kennt ihn jeder ganz genau
es ist das Weberstädtchen Crimmitschau
Gar eifrig steht die hohe Polizei
wie´s Brauch in Sachs’schen Landen
mit ihrer Macht dem Unternehmer bei
den stolzen Fabrikanten

Indes, dem braven Arbeitsmann
auch das Versammlungsrecht man nahm
Der Ort, es kennt ihn jeder ganz genau
es ist das Weberstädtchen Crimmitschau
Ihr wackeren Streiter, steht auch ferner fest
im Kampfe unerschrocken
die rote Rotte Euch nicht sinken läßt
währt’s noch so viele Wochen
Ihr habt ja stark und fest gewebt
das Band der Solidarität
und laut tönt der Ruf von Gau zu Gau
„Gedenkt der Hungernden von Crimmitschau!“

Text: anonym – Crimmitschau –

aus: wissenschaftliche Hausarbeit zur Erlangung des Staatsexamens , Pädagogisches Institut Leipzig , von Klaus Völkerling 1961: „Titel: Der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik von 1903/1904 in der proletarisch-revolutionären Literatur und im revolutionären Arbeitervolkslied“
Arbeiterliedarchiv Akademie der Künste Berlin

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