Auf, auf zum Kampf! Zum Kampf sind wir geboren.
Auf, auf zum Kampf, fürs Vaterland ins Feld!
Für Gott und Vaterland sind wir geboren
für Deutschlands Ruhm allhier auf dieser Welt

Was macht der Sohn der Mutter soviel Schmerzen,
bis dass sie ihn zum Kampfe auferzog.
Denn Liebe trägt sie stets in ihrem Herzen
drum Sohn vergiß es deiner Mutter nicht:

Der Vater weint, er weint des Sohnes wegen
weil er zum letzten Mal ihn vielleicht sieht
reicht ihm die Hand, gibt ihm den letzten Segen:
Wer weiß, ob wir uns wiedersehn

Da steht ein Mann, so fest wie eine Eiche
die schon so manchen wilden Sturm erlebt.
Vielleicht ist er schon morgen eine Leiche
wie es so manchem seiner Brüder geht

Das Mädchen weint, es weint schon viele Jahre
um den Geliebten so manche Viertelstund.
Den sie geliebt, er schlummert längst im Grabe
wie man vernahm vom Feinde schwer verwundt

Wir fürchten nicht den Donner der Kanonen,
ob er uns gleich zum Untergange droht.
Drum wollen wir es nochmal wiederholen
Der Tod im Feld ist doch der schönste Tod

Musik und Text: um 1890? –
auf die gleiche Melodie wird gesungen

Die erste Strophe wurde zumeist mit einem anderen Schluß gesungen. in den Liederbüchern (auch in der Weltkriegs-Liedersammlung von 1926) steht aber die oben angegeben Strophe:

Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir geboren
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf,
zum Kampf fürs Vaterland
Dem Kaiser Wilhelm haben wir´s geschworen
Dem Kaiser Wilhelm reichen wir die Hand.

u.a. in — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893, dort als:  „Wohlauf Wohlauf zum Kampf sind wir geboren…“) — Es braust ein RufStolz ziehn wir in die Schlacht (1915) – Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Soldatenlied „Auf auf zum Kampf“ – ursprünglich „Frisch auf zum Kampf“ – entstand vermutlich nach 1873 in Sachsen, wo König Albert („Dem König Albert reichen wir die Hand“) die Truppen befehligte. Albert wurde nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71, in dem er mehrere militärische Erfolg erzielte, zum ersten nicht-preußischen Generalfeldmarschall ernannt. Später wurde „Dem Kaiser Wilhelm haben wir’s geschworen“ und in der Novemberrevolution „Dem Karl Liebknecht haben wir’s geschworen, der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand“ gesungen. „Auf auf zum Kampf“ lautete auch die erste Zeile einer populären Übersetzung der Marseillaise.