Ach was wird mein Schätzchen denken
weil ich bin so weit von ihr
weil ich bin, weil ich bin
weil ich bin so weit von ihr
Gerne wollt ich zu ihr gehen
wenn der Weg so weit nicht wär
so weit nicht wär…
Gerne wollt ich ihr was kaufen
wenn ich wüßt was ratsam wär
was ratsam wär…
Gerne wollt ich bei ihr schlafen
wenn die Nacht drei Jahr lang wär
drei Jahr lang wär…
Gerne wollt ich mit ihr sterben
wenn der Tod nicht bitter wär
nicht bitter wär..
Gold und Silber Edelstein
schönster Schatz gelt du bist mein
gelt du bist mein…
Du bist mein, ich bin dein
ei was kann dann schöner sein
ei was kann dann….
Text und Musik: Verfasser unbekannt – in Deutscher Liederhort (Nr. 75, 1856, mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen Babenhausen, Gießen) – als Nr. 514 in Deutscher Liederhort II (1893, mündlich überliefert aus Oberhessen, Westfalen und vom Rhein, 1839-1890, ohne die Strophen 4 und 5)
Das heute noch bekannte „Hamburg ist ein schönes Städtchen“ wurde ursprünglich auf eine andere Melodie gesungen und geht zurück auf ein Lied von 1786: „Halle ist ein schönes Städtchen so gar nah am Wasser liegt“ berichtet auch schon damals von käuflichen Mädchen. Erst ab etwa 1900 vermischte sich das Hamburger Lied mit der Melodie von „Morgen will mein Schatz verreisen„.
„Halle ist ein schönes Städtchen“ ist in einer Flugschrift ohne Melodie im Berliner Staatsarchiv zu finden. Das Lied war womöglich verboten und hat sich dann mündlich verbreitet, vermutlich durch fahrende Studenten. 1842 wird dann in Grabig in Niederschlesien eine etwas weniger eindeutige Fassung mit Melodie notiert: Die Mädchen im mehr als 100 km entfernten Breslau werden besungen in „Breslau ist ein schönes Städtchen“. Überschrieben mit „Was ich möchte“.
Während die Melodie von „Was ich möchte“ in der Breslauer Version noch auf der Quinte beginnt, wird ein Lied gleichen Titels in Hessen aufgezeichnet, mit einer Melodie, die auf dem Grundton beginnt. Beide Lieder sind ähnlich und haben auch identische Strophen. Womöglich handelt es sich um zwei unterschiedliche Stimmen einer mehrstimmig gesungen Fassung?
Zweite Melodie zu "Ach was wird mein Schätzchen denken"
Anmerkungen zu "Ach was wird mein Schätzchen denken"
Anstatt „Gerne wollt ich mit ihr sterben“ in Liederhort, Nr. 75 auch:
Schöne Musikanten schwarzbraun Bier /
schönster Schatz wie gefall ich dir
Ziemlich gleich aus dem Kr. Wetzlar bei Becker Nr. 60: „Ach was wird mein Schätzchen denken, daß ich bin so weit von ihr!“ — Wenig abweichender Text, aber vierzeilig und mit derselben Melodie aus dem Paderborn’schen: Reifferscheid Nr. 43. Dort ist die redende Person ein Mädchen: „Ach was mag mein Schatz wohl denken / Denn er ist so weit von mir? / Gerne wollt ich zu ihm gehen … Gerne möcht ich ihm was schenken …. Seht, da kommt mein Schätzchen her / Welchen schönen Gang hat er! (siehe auch: Seht da kommt mein Jungchen her„)
"Ach was wird mein Schätzchen denken" in diesen Liederbüchern
Stehn zwei Stern am hohen Himmel Stehn zwei Stern am hohen Himmel, Leuchten heller als der Mond Leuchten so hell, Leuchten heller als der Mond Ach, was wird mein Schatz wohl denken…
Breslau ist ein schönes Städtchen (1842) Breslau ist ein schönes Städtchen Weil's so nah am Wasser liegt Weil's so nah, weil´s so nah Weil's so nah am Wasser liegt Drinnen gibt's…
Hamburg ist ein schönes Städtchen (Mix 1916) Hamburg ist ein schönes Städtchen siehst du wohl Weil es an der Elbe liegt; siehst du wohl Drinnen gibt es viele Mädchen, ja zum Lieben aber…
Holzäpfelbäumchen (Nassau) Holzäpfelbäumchen wie sauer ist der Wein Wär ich bei meinem Schätzchcn wie lustig wollt ich sein Ich seh mein Schatz von Weitem Auf eine halbe Stund…