Es spielt ein Ritter mit einer Magd
Sie spielten eine lange Weile
Und als sie genug gespielet hatt´n
Da fing sie an zu weinen
Weine nicht weine nicht feins Mädelein
Ich will dir Alles bezahlen
Ich will dir geben den Reitknecht mein
Dazu dreihundert Thaler
Den Reitknecht dein den mag ich nicht
Dazu dreihundert Thaler
Ich will zu meiner Frau Mutter gehn
Das Leid will ich ihr klagen
Ach Tochter liebe Tochter mein
Wie ist es dir ergangen
Daß dir dein Röcklein vorn so hoch
Und hinten thut niedrig hangen
Ach Mutter liebe Mutter mein
Bett mir in einer dunklen Kammer
Da will ich mich nun legen ein
Verschlafen allen Jammer
Und als es um die Mitternacht kam
Da klopfte sie an die Wände
Sie ruft ihrem Vater und Mütterlein
Und nahm ein seliges Ende
Und als es um den Morgen kam
Dem Ritter träumt gar schwere
Ihm träumt daß ihm sein feinesLieb
Im Kindbett gestorben wäre
Ach Reitknecht lieber Reitknecht mein
Sattle mir und dir zwei Pferde
Mir hat die Nacht ein Traum geträumt
Daß mein feins Lieb gestorben wäre
Und als sie auf den Kreuzweg kam´n
Das Pferd fing an zu wanken
Ach großer Gott vom Himmelsthron
Wie schwer sind meine Gedanken
Und als sie nun vor Hirschberg kam´n
Die Glocken hörten sie läuten
Ach großer Gott vom Himmelsthron
Was soll denn das bedeuten
Und als sie nun zu den drei Linden kam n
Wol unter die hohen Thore
Da brachten sie eine Leiche her
Getragen auf einer Bahre
Setzt ab setzt ab ihr Träger mein
Die Leiche will ich mir anschauen
Es ist gewesen mein feines Lieb
Ihr werdet mir’s kaum glauben
Er deckt ihr ab das Leichentuch
Er sah ihr unter die Augen
Verblichen ist dein rother Mund
Gebrochen die schwarzbraunen Augen
Er deckt ihr ab das Leichentuch
Er sah ihr auf die Hände
Du bist einmal mein Schatz gewest
Nun aber hat’s ein Ende
Er deckt ihr ab das Leichentuch
Er sah ihr zu den Füßen
Du bist einmal mein Schatz gewest
jetzt aber schläfst du süße
Andere Variante der Strophen 13-15:
Er deckt ihr auf das Leichentuch
Und sah ihr zu den Augen
sie ist meine Herzliebste gewest
Sie hat s nicht mögen glauben
Er deckt ihr auf das Leichentuch
Und sah ihr zu den Füßen
Sie ist meine Herzliebste gewest
Sie Hat´s nicht mögen wissen
Er deckt ihr auf das Leichentuch
sah ihr zu dem Herzen
So will ich nun und nimmermehr
Mit keinem Mädel mehr scherzen
Er zog heraus sein blankes Schwert
Und stach sich in sein Herze
Hast du für mich den Tod gelitt n
Leid ich für dich die Schmerzen
Nun machet mir ein tiefes Grab
Wohl zwischen zwei steinernen Mauern
Legt mich in meins Feinsliebchens Arm
Wir wollen mitsammen verfaulen
Man legte sie in Einen Sarg
Begrub sie unter die Linden
Es dauerte kaum ein halbes Jahr
Da wuchsen herauf zwei Lilien
In Gersdorf lautet der Schluß
Der Ritter zu dem Schneider ging
Ein Trauerkleid ließ er sich machen
Er trauerte um sie ein ganzes Jahr
Und thät nicht einmal lachen
Text und Musik: Verfasser unbekannt – Es spielt ein Ritter mit seiner Magd
Jeweils zwei Zeilen werden wiederholt, also 1+2 und 3+4 , wird in sehr vielen Gegenden gesungen und überall mit Abweichungen wovon nur die wichtigeren mitgeteilt sind. Diese Fassung in Schlesische Volkslieder (1841, Anmerkungen: Hoffmann von Fallersleben)