Ich armer Has im weiten Feld
Wie wird mir doch so grausam nachgestellt
Bei Tag und bei Nachten
Da tut man nach mir trachten
Man tracht mir nach dem Leben mein:
Wie bin ich doch ein armes Häselein
Was bin ich für ein kleines Waldtier
Was mach ich denn für einen Schaden allhier?
An einem kleinen Blättichen
Da tu ich mich ersättigen
Ich halte mich auf in meinem Revier
Und trinke das Wasser für mein Pläsir
Und kriegen mich dann die Hunde zu sehn
Muss ich ein Gänglein mit ihnen gehn
Durch hohe Berg und tiefe Tal
Da jagt man Marten*) überall
Ich lauf den Berg hinauf geschwind
Vorbei als wie der Wind
Doch jenseits in dem Grunde
Erwischen mich die Hunde
Und greift mich endlich dann das Wind
Der Jäger mich an seinen Sattel bindt
Und haben die Herren ein hohes Fest
Da heben sie mich auf bis zu allerletzt
Bei allen Tractamenten
Da tun sie mich verwenden
Auf mich trinken sie den rheinischen Wein
Wie bin ich ein so delicates Häselein
* Im Reineke Fuchs heißt Martin der Affe u. Lampe der Hase
in: Horae Belgicae (1837-1857), von Hoffmann von Fallersleben