Ich armer Has im weiten Feld

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Ich armer Has im weiten Feld

Ich armer Has im weiten Feld
wie wird mir doch so grausam nachgestellt
Bei Tag und auch bei Nachte
da thun sie nach mir trachten
man tracht mir nach dem Leben mein
wie bin ich doch ein armes Häselein

Ich hab ja mein Lebtag kein Schaden getan
ich freß ja nur die grünen Blätterchen an
ich freß ja nur die Blätterchen
damit tu ich mich sättigen
ich halte mich auf in meim Revier
und trinke das Wasser für mein Pläsir

Erwischt mich der Jäger bei meinem Kopf
so hängt er mich an sein Säbelknopf
da tut er mit mir prangen
ich armer Has muß hangen
er schlenkert mich hin und schlenkert mich her
als wenn ich ein Dieb vom Galgen wär

Und habn die Herrn ein hohes Fest
da heben sie mich auf bis zu allerletzt
bei allen Traktamenten
da tun sie mich verwenden
auf mich trinken sie den rheinischen Wein
wie bin ich ein so delikates Häselein

Diese Fassung in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 57c)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1856 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Zweite Melodie zu "Ich armer Has im weiten Feld"

Zweite Melodie zu Ich armer Has im weiten Feld
Mündlich aus Schlesien

Anmerkungen zu "Ich armer Has im weiten Feld"

Variationen im Text: 1,6: Ei bin ich nicht ein armes Waldhäselein  —  2,1: Ich hab ja noch Niemand kein Schaden getan .  ich halt mich auf daß Gott erbarm —  2,5: ich trink das Wasser nach meiner Plasir und halte mich auf in dem Jagdrevier — 3,2:   und henket mich an sein Sattelknopf da tut er mit mir prahlen ich armer Has mus zahlen (zabbeln) —  er schlaudert mich hin und schlaudert mich her —  4,1: Wann große Herren haben viel Gäst so tun sie mich aufhalten aufs Allerletzt —

Andere Fassung aus Schlesien:

Ich armes Waldhäselein auf freiem Feld,
Wie wird mir doch so grausam nachgestellt.
Bei Tag und auch bei Nachten,
So tut man nach mir trachten.
Man tracht‘ mir nach dem Leben mein,
Wie bin ich doch ein armes Waldhäselein.