Wer seine Hände falten kann (Der letzte Krieg)

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Wer seine Hände falten kann
bet um ein gutes Schwert
um einen Helden, einen Mann
den Gottes Zorn bewehrt

Ein Kampf muß uns noch werden
Und drin der schönste Sieg,
Der letzte Kampf auf Erden,
Der letzte heilige Krieg

Herbei, herbei, ihr Völker all
Um euer Schlachtpanier!
Die Freiheit ist jetzt Feldmarschall,
Und Vorwärts heißen wir.

Der Zeiger weist die Stunde,
O flieg, mein Polen, flieg
Mit jedem Stern im Bunde,
Voran zum heiligen Krieg!

Ja! vorwärts, bis der Morgen blinkt,
Ja! vorwärts, frisch und froh!
Vorwärts, bis hinter uns versinkt
Die Brut des Pharao!

Er wird auch für uns sprechen,
Der Herr, der für uns schwieg,
Und unsre Ketten brechen
Im letzten heiligen Krieg

O walle hin, du Opferbrand,
Hin über Land und Meer,
Und schling ein einig Feuerband
Um alle Völker her

So wird er uns beschieden
Der große, große Sieg,
Der ewige Völkerfrieden, –
Frisch auf zum heiligen Krieg!

Text: Georg Herwegh – 1841
Musik: Zu Mantua in Banden
in Freiheitsklänge (1909) —  Der freie Turner (1913) — Kampfgesang (1921) — 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1841 : Zeitraum:
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Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Zu Mantua in Banden“ ist das populärste Lied auf der Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer. In den Befreiungskriegen von 1809 führte er die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die Truppen Napoleons. Mit dem Aufstieg der Deutschnationalen in Tirol wurde er zu einer Figur des nationalen Widerstandes verklärt.

Deshalb finden sich im Andreas-Hofer-Lied „Zu Mantua in Banden“  auch die Worte „ganz Deutschland lag in Schmach und Schmerz“, als der Tod Hofers besungen wird. Von den Nationalsozialisten wurde Andreas Hofer wiederum als Verteidiger des Deutschtums gegen Italien und Frankreich ins Spiel gebracht, Bozen als Mythos der „letzten deutschen Stadt“ aufgebaut, die von Hofer verteidigt worden sei.

Den Text des Andreas-Hofer-Liedes schrieb Julius Mosen 1831, die Vertonung durch Leopold Knebelsberger erfolgte erst 1844.  Das Lied wurde in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der sieben bzw achten Klasse besonders empfohlen. Es diente der Kriegserziehung im Kaiserreich , die Melodie wurde aber auch von der Arbeiterbewegung verwendet.