Wacht auf wacht auf der Steiger kommt (1700)

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Wacht auf wacht auf der Steiger kommt (1700)

Wacht auf wacht auf
der Steiger kommt
er hat sein Grubenlicht
schon angezündt

Hats angezündt
es gibt ein Schein
und damit so fähret er
wohl aus und ein

Die Bergleut sein
so hübsch und fein
sie hauen das feinste Gold
aus festem Gstein

Der Eine haut Silber
der Andre Gold
und dem schwarzbraunen Mägdelein
dem sein sie hold

Text: in: Neu vermehrtes vollständiges Berg-Lieder-Büchlein um 1700
Musik: in Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843, mit  Melodie und Ergänzung „Bei der Nacht“ in den Melodie-Wiederholungen) –
auch in: Deutscher Liederhort (1856, Nr 79a, ohne Melodie)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1700 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Glück auf der Steiger kommt“ ist ein Bergmannslied, das seit etwa 1700 in verschiedenen Varianten mündlich überliefert und bis heute gesungen wird. Es gilt als das deutschsprachige Bergmannslied überhaupt. Einzelne Strophen waren schon Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt, die Variante mit dem „Steiger“ ist allerdings nur eine von vielen. „Bei der Nacht“ sang man kaum. es hieß außer „Glück auf!“ auch „Frisch auf!“ und „Wacht auf!“. Auch der zackige Rhythmus ist eher spät entstanden, von mehreren Melodien sind einige sogar im 3/4-Takt.

Eine Version im 4/4-Takt ist die heute bekannte und soll schon um 1700 im Bergliederbüchlein in Freiberg gedruckt worden sein. Ab 1843 wurde so auf jeden Fall im „Bergischen Land“ gesungen

Wacht auf wacht auf der Steiger kommt (1700)

Das sogenannte Steigerlied um 1850 im 3/4-Takt von der Bergstrasse mit „Der Bergmann kommt“:

Frisch auf der Bergmann kommt (3/4-Takt)

und als Walzer aus dem Odenwald ….

Der Zusatz „Bei der Nacht“ nach den ersten beiden Zeilen einer jeden Strophe taucht in vielen frühen Fassungen nicht auf. Eventuell ist er beim Marschieren und gleichzeitigen Singen von den Singenden hinzugefügt und beibehalten worden. Das ständig wiederholte „Alleweil bei der Nacht“ bzw. „Bei der Nacht“ ist z. B. Bestandteil von Jägerliedern.

Die Strophen 3 und 4 sind laut Erk schon um 1533 bekannt gewesen:

Die Bergleut sein / so hübsch und fein /
sie hauen das feinste Gold / aus festem Gstein
Der Eine haut Silber / der Andre Gold /
und dem schwarzbraunen Mägdelein / dem sein sie hold