Wach auf wach auf der Steiger kommt!

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Wach auf, wach auf! Der Steiger kommt!
Er hat sein Grubenlicht schon angezündt

Hats angezündt, es gibt einen Schein
Damit fährt er wohl aus und ein.

Die Bergleut die seind hübsch und fein
Sie hauen das Erz aus festem Gestein.

Der eine haut Silber, der Andere rothes Gold
Dem schwarzbraunen Mägdelein dem seind sie hold. –

Schenkt ein, schenkt ein ein volles Glas
Trink aus, trink aus! Was schadt dir das?

Es schadt mir nichts, es schmeckt mir wohl,
Ich weiß mir Einen, der zahlen soll.

Der zahlen soll, der ist schon hie
Er wird wohl kommen spät oder früh.

Kommt er denn nicht zu rechter Zeit,
Hat sein Feinslieb einen andern gefreit.

Freist du dir ein Weib, frei ich mir einen Mann,
Leit mir, Feinslieb, nicht viel daran

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Diese Fassung von „Glück auf der Steiger kommt“ um 1740
in: Bergliederbüchlein 1740, Nr. 75. S. 94. Daher Erk, Liederhort 79a und Wdh. 4, 86, aber bloß Str. 1 — 4, also ohne Anhängsel.
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1513 „Bergmannslied“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1740 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Glück auf der Steiger kommt“ ist ein Bergmannslied, das seit etwa 1700 in verschiedenen Varianten mündlich überliefert und bis heute gesungen wird. Es gilt als das deutschsprachige Bergmannslied überhaupt. Einzelne Strophen waren schon Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt, die Variante mit dem „Steiger“ ist allerdings nur eine von vielen. „Bei der Nacht“ sang man kaum. es hieß außer „Glück auf!“ auch „Frisch auf!“ und „Wacht auf!“. Auch der zackige Rhythmus ist eher spät entstanden, von mehreren Melodien sind einige sogar im 3/4-Takt.

Eine Version im 4/4-Takt ist die heute bekannte und soll schon um 1700 im Bergliederbüchlein in Freiberg gedruckt worden sein. Ab 1843 wurde so auf jeden Fall im „Bergischen Land“ gesungen

Wacht auf wacht auf der Steiger kommt (1700)

Das sogenannte Steigerlied um 1850 im 3/4-Takt von der Bergstrasse mit „Der Bergmann kommt“:

Frisch auf der Bergmann kommt (3/4-Takt)

und als Walzer aus dem Odenwald ….

Der Zusatz „Bei der Nacht“ nach den ersten beiden Zeilen einer jeden Strophe taucht in vielen frühen Fassungen nicht auf. Eventuell ist er beim Marschieren und gleichzeitigen Singen von den Singenden hinzugefügt und beibehalten worden. Das ständig wiederholte „Alleweil bei der Nacht“ bzw. „Bei der Nacht“ ist z. B. Bestandteil von Jägerliedern.

Die Strophen 3 und 4 sind laut Erk schon um 1533 bekannt gewesen:

Die Bergleut sein / so hübsch und fein /
sie hauen das feinste Gold / aus festem Gstein
Der Eine haut Silber / der Andre Gold /
und dem schwarzbraunen Mägdelein / dem sein sie hold