Noch ist die Freiheit nicht verloren

Noch ist die Freiheit nicht verloren
noch sind wir doch nicht ganz besiegt
In jedem Lied wird sie geboren
das aus der Brust der Lerche fliegt
sie rauscht uns zu im jungen Laube
im Strom, der sich durch Felsen drängt
sie glüht im Purpursaft der Traube
der brausend seine Bande sprengt

Der sei kein rechter Mann geachtet
dem lohne nie der Jungfrau Kuß
der nicht aus tiefster Seele trachtet
wie er der Freiheit dienen muß
Das Eisen wächst im Schoß der Erden
es ruht das Feuer in dem Stein –
Und wir allein solln Knechte werden?
Ja, Knechte bleiben, wir allein?

Laßt euch die Kette nicht bekümmern
die noch an eurem Arme klirrt
Zwing-Uri liegt in Schutt und Trümmern
sobald ein Tell geboren wird!
Die blanke Kette ist für Toren
für freie Männer ist das Schwert
Noch ist die Freiheit nicht verloren
solang ein Herz sie noch begehrt

Text: Robert Prutz – 1841
Musik: Auf die Melodie “ Sind wir vereint zur guten Stunde

in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914) — Der freie Turner (1913) — CC Liederbuch (1940) — Lieder der Revolution von 1848 (1957, auf die Melodie „Leicht Gepäck“ von Scharschmidt, Text entstanden 1846)

Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

Mehrfach vertont. Zur Melodie von Scharschmidt schreibt Inge Lammel: „Als der Pfarrer einer Schulklasse in Treuen (Sachsen) im Jahre 1850 den Gesang „Den König segne Gott“ anordnete, schallt ihm als Protest von den Jungen das Lied „Ich bin ein freier Mann ..“ entgegen. Auch die Mädchenklasse stimmte dieses Lied ... weiter lesen

Geschichte dieses Liedes: ,


Liederthema:
Liederzeit: (1841)
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