Mein Freundchen wenn du reisen willst

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Mein Freundchen, wenn du reisen willst
So bitt ich. sei so gut
Kommst du in eine fremde Stadt
Aber immer mit dem hohen Hut

Berlin, die alte Friedrichstadt,
wie man sie nennen tut
drei Tag ich dort in Arbeit stand
aber immer mit dem hohen Hut.

In Wien, der alten Kaiserstadt
hab ich nicht lang geruht,
weil´s da zu viel Böhmaken gab
die tragen keinen hohen Hut.

Die Schweiz, das schöne Alpenland
für Freiheit floß viel Blut
hab Zürich, Basel, Sankt Gallen gesehn
aber immer mit dem hohen Hut.

In Ungarn schmeckt der Wein so gut
da hat man frohen Mut
in Ofen, Pest und Peterwardein
stand immer fest mein hoher Hut.

Doch als ich nach Schaffhausen kam
da schwand mir schon der Mut;
weil´s da zu wenig Essen gab
ward mir zu groß mein hoher Hut.

Das Hessen-, Bayern- und Schwabenland
das hält man nicht für gut;
weil da die Mütze im Gange ist
da trägt man keinen hohen Hut.

Das Hamburg, Bremen und Lübeck
die machen´s wied´rum gut
da trägt ein jeder fremde Zimmergesell
auf einer Seit sein´n hohen Hut

Drum Freundchen, wenn du reisen willst
so bitt ich, sei so gut
kommst du in eine Stadt hinein
aber immer mit dem hohen Hut.

Der Papst von Rom, der reist einst
in die wilde Walachei
und lernte da zum Zeitvertreib
die Besenbinderei.

Die Königin von Portugal,
die handelt mit Spinat.
Sie setzt sich auf den Kutschbock rauf,
so fährt sie in die Stadt.

Ein Ochse saß im Schwalbennest
bei siebzehn jungen Ziegen
und wär ich nicht dabei gewest
ihr glaubt, es waren Lügen.

In Hamburg ist ein Spaß passiert,
den will ich euch erzählen
da tatens nen krummbuckligen Schneidergeselln
zum Herkules erwähln.

Wenn ich einstmals nach Hause komm,
so nehme ich ein Weib.
Dann habe ich bei Tag und Nacht,
den schönsten Zeitvertreib.

Der Großherzog von Mecklenburg
hat Hühneraugen im Gesicht
und daß mein Lied zu Ende ist
das ist ne alte Gschicht‘.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Lieder der Landstrasse