Lebe wohl es ruft die Stunde

Horch, die Stunde hat geschlagen

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Lebe wohl es ruft die Stunde

Lebe wohl es ruft die Stunde
mich zum Kampfe fort von hier
still die Träne, heil die Wunde
und den letzten Kuß gib mir
Siehe, bald wirst du den Sieger bekränzen
schmückem mit Lorbeer das teure Haupt
Mag die Träne auch im Aug´ dir glänzen
wird sie dir doch durch die Freude geraubt

Warum drückst du mich so heftig
an die stummbewegte Brust
auch für dich, Geliebte, fecht ich
und der Kampf ist meine Lust
Dort wo die Schwerter im Kampfe erklingen
sollst du ein schützender Engel mir sein
Dort, wo mich Tod und Verderben umringen
fahr ich mit Gott und mei´m Liebchen hinein

Horch, die Stunde hat geschlagen
komm noch einmal an mein Herz
zittre nicht, hör auf zu klagen
Wiedersehn heilt allen Schmerz
Bete zum Himmel, schon fechten die Brüder
mache dem Krieger den Abschied nicht schwer
Mädchen leb glücklich, bald sehn wir uns wieder
stille die Tränen und weine nicht mehr

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Melodie und Text in mehrfachen Lesarten aus den Rheinlanden, in K. Becker’s handschriftlicher Sammlung 1894 aus Daubhausen, Kr Wetzlar, Schmiedel, Hunsrück. Anderwärts mit dem Anfang der dritten Strophe: Horch, die Stunde hat geschlagen (s. Becker Rheinische Volkslieder Nr 126) Nach Text und Melodie ist das Lied besser als das im Liederhort III S 276 aus dem Elsass von mir mit geteilte. (Böhme, Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)

in: Deutsches Armee LiederbuchNeues Liederbuch für Artilleristen (1893) —